Kommune Niederkaufungen

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Die Revolution auf dem Dorfe

Kommune Niederkaufungen (kommune-niederkaufungen.de)
Grundsatzpapier „In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod“
Aber das ist für mich nicht mehr der Weg: Ich will nicht mehr konkurrieren, beziehungslos und vereinzelt durch die Welt laufen. Ich will nicht mehr unter den herrschenden Bedingungen meine Arbeitskraft, meine Gesundheit, meine Energie ausbeuten lassen. Ich will mich nicht mehr in der Kleinfamilie verkriechen, die mich wieder fit macht für die Arbeit. Ich will nicht mehr konsumieren und all meine unerfüllten Wünsche vergessen.
Ich will heute und hier das alles verändern. Ich will nicht warten auf eine neue, bessere Gesellschaft, ich will sie heute entwickeln, ich will heute anfangen zu leben. Natürlich habe ich Angst, an vielen Stellen, mein Leben zu verändern, aber ich habe noch mehr Angst, mein Leben lang so weiter machen zu müssen; einsam, lust- und lieblos.
Im Projekt wird es keinen privaten Besitz an Produktionsmitteln geben. Und genau diese Veränderung, die Gemeinwirtschaft, bietet uns den Hebel, nicht entfremdete Arbeit kennenzulernen, unsere Beziehungen und unseren Lebensalltag zu verändern. In den selbstverwalteten Arbeitsbereichen werden notwendigerweise Hierarchien und Konkurrenz abgebaut werden müssen. Wir können weitgehend selbst entscheiden, wie wir miteinander arbeiten, was produziert wird, für welche Zwecke wir Gewinne verwenden – wichtige Voraussetzungen, um Entfremdung und Ausbeutung abzubauen.
Die Gemeinsame Ökonomie fordert und ermöglicht, anders als wir es gewohnt sind, Entscheidungen zu fällen. Wir werden lernen müssen, uns einstimmig nach dem Konsensprinzip entscheiden zu müssen. Die Gemeinwirtschaft kann langfristig nur bestehen, wenn unsere Entscheidungen gleichberechtigt diskutiert und von allen gleich getragen werden können. Wir wissen aus geschichtlicher Erfahrung, daß die Veränderung von Produktionsverhältnissen noch keine Veränderung der Lebensbedingungen mit sich bringen muß. Wir wissen auch, daß unsere Erziehung in der Kleinfamilie dem Leben und Arbeiten im Kollektiv entgegensteht. Mit einer veränderten Ökonomie müssen wir gleichzeitig die Folgen der kleinfamiliären Erziehung angehen; in den Beziehungen am Arbeitsplatz untereinander, zum Partner, zu Kindern. Dabei kann sich eine eigenständige, kreative Kultur entwickeln.
Die gemeinsame Ökonomie kann uns helfen, von dem Gedanken wegzukommen, daß jeder nach seiner Leistung menschlich bewertet wird und ein finanziell besseres oder schlechteres Leben beanspruchen kann, daß vielmehr jeder nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten akzeptiert wird und sich selbst akzeptiert…

 

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