Nachfolge

Michelangelo Pieta

Warum Selbstverleugnung? Nachfolge und Kreuz von Dietrich Bonhoeffer
Bolsonaro & The Apocalypse: The Most Dangerous Man on Earth | George Monbiot
Charakterbildung von Johann Christoph Arnold
Irena Sendler Eine wahre Heldin
Tage der verfolgten Gemeinde

Selbstverleugnung kann niemals aufgehen in einer noch so großen Fülle einzelner Akte
der Selbstzermarterung oder asketischen Übungen; es heißt nicht Selbstmord, weil auch hier doch der Eigenwille des Menschen sich durchsetzen kann. Selbstverleugnung heißt, nur Christus kennen, nicht mehr sich selbst, nur noch ihn sehen, der vorangeht, und nicht mehr den Weg, der uns zu schwer ist. Selbstverleugnung sagt wiederum nur:
Er geht voran, halte dich fest an ihn…

Jesus wird zum Tod verurteilt: Kreuzweg-Darstellung in der Kirche Saint-Symphorien von Pfettisheim im Elsass (Frankreich)

Das erste Christusleiden, das jeder erfahren muss, ist der Ruf, der uns aus den Bindungen dieser Welt herausruft. Es ist das Sterben des alten Menschen in der Begegnung mit Jesus Christus. Wer in die Nachfolge eintritt, gibt sich in den Tod Jesu, er setzt sein Leben ins Sterben. Das ist von Anfang an so; das Kreuz ist nicht das schreckliche Ende eines frommen, glücklichen Lebens, sondern es steht am Anfang der Gemeinschaft mit Jesus Christus. Jeder Ruf Christi führt in den Tod. Ob wir mit den ersten Jüngern Haus und Beruf
verlassen müssen, um ihm zu folgen, ob wir mit Luther aus dem Kloster in den weltlichen Beruf hineingehen, es wartet in beidem der eine Tod auf uns, der Tod an Jesus Christus,
das Absterben unseres alten Menschen an dem Rufe Jesu.

Der Christ wird zum Lastträger, – “einer trage des anderen Last, so werdet ihr das
Gesetz Christi erfüllen” (Galater 6:2). Wie Christus unsere Last trägt, so sollen wir
die Last der
Brüder tragen. Das Gesetz Christi, das erfüllt werden muss,
ist das Kreuztragen.

Der Mensch kann die ihm auferlegte Last auch abschütteln. Aber er wird damit nicht
von der Last überhaupt frei, sondern er trägt nun eine viel schwerere, unerträglichere Last.
Er trägt das selbstgewählte Joch seiner selbst. Jesus hat alle, die mit mancherlei Leiden und Lasten beladen sind, gerufen, ihr Joch abzuwerfen und sein Joch auf sich zu nehmen, das sanft, und seine Last, die leicht ist. Sein Joch und seine Last ist das Kreuz.
Unter seinem Joch sind wir seiner Nähe und Gemeinschaft gewiss.
Er selbst ist es, den der Nachfolgende findet, wenn er sein Kreuz aufnimmt.

Ob wir den Frieden Gottes wirklich gefunden haben, wird sich daran erproben, wie wir
zu den Trübsalen, die über uns kommen, stehen. Es gibt viele Christen, die wohl ihre Knie beugen vor dem Kreuz Christi, die sich aber gegen jede Trübsal in ihrem eigenen Leben nur zur Wehr setzen und sich sträuben. Sie glauben, das Kreuz Christi zu lieben, aber das Kreuz in ihrem eigenen Leben hassen sie. So hassen sie in Wahrheit auch das Kreuz Jesu Christi, sie sind in Wahrheit Verächter des Kreuzes, die selbst mit allen Mitteln dem Kreuz zu
entfliehen suchen.

Wer also die Trübsal, wer Verzicht, Not, Verleumdung, Gefangenschaft in seinem Leben nur hasst, der mag sonst vom Kreuz mit noch so großen Worten reden, er hasst das Kreuz Jesu und hat keinen Frieden mit Gott. Wer aber das Kreuz Christi liebt, der fängt an, auch die Trübsal in seinem Leben zu lieben, und zuletzt wird er mit der Schrift sprechen können: „Wir rühmen uns auch der Trübsal.“

Bleib nicht stehen!
Es ist eine göttliche Gnade, gut zu beginnen.
Es ist eine größere Gnade, auf dem guten Weg zu bleiben.
Aber die Gnade aller Gnaden ist es, sich nicht zu beugen und, ob auch zerbrochen
und erschöpft, vorwärtszugehen bis zu dem Ziel, das Gott uns gesetzt hat.
Dom Helder Camara (1909 – 1999)
Mehr zum Thema: Botschaftsbelagerung

Was du auch heute für Lasten tragen musst, Vergiss nicht!
der Herr ist mit dir

Gott braucht ein Volk, wo jeder sein Leben ohne Vorbehalt für Gottes Sache einsetzt.
Es müssen Menschen sein, die nicht an erster Stelle ihr eigenes Heil im Sinn haben –
Menschen, die im Gebet für die Nöte ihrer Mitmenschen eintreten –
Menschen, die an den Sieg Gottes glauben. J. Heinrich Arnold (1913–1982)

Trage das Kreuz und es wird dich tragen. John Wesley

Dem menschlichen Sinn kommt Gottes Ruf immer zur unrechten Zeit und in unpassender Gestalt, zu streng oder zu fröhlich, zu heilig oder zu gnädig. So sehr geht Gott seinen eigenen Weg, dass menschliche Vernunft ihn nur so verstehen kann, dass sie an ihm zunichte wird. Helmut Gollwitzer (1908 – 1993)

Wir können Jesus nicht begegnen, ohne dem Kreuz zu begegnen. Seine Person strahlt den Leidensweg aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Jesus nachfolgen kann, ohne ein tiefes Verständnis für seine Leiden zu haben. Heinrich Arnold (1913–1982)

Das Kreuz ist der einzige Ort, an dem der Mensch Befreiung finden kann, nicht nur von
sexueller Unreinheit, sondern von allem, was die Seele befleckt: Betrug, Heuchelei,
Lieblosigkeit, Neid. Erst wenn wir den Gekreuzigten gefunden haben, können wir
rein werden. Heinrich Arnold (1913–1982)

Es ist die schwere Schuld derer, die sich Christen genannt haben, dass sie das Christentum auf die subjektive Frage der eigenen Erlösung des einzelnen Menschen beschränkt
haben. Das ist das grandiose Missverständnis des historischen Jesus.  Eberhard Arnold

Mehr zum Thema: Salz & Licht – Über die Bergpredigt

Nachfolge bedeutet mehr als Nachahmung, sie bedeutet Lebensgemeinschaft.
Nachfolge ist mehr als Dienst: “Wer mir dienen will, der folge mir nach (Joh. 12,26)“
Nachfolger Jesu sind die eminent Dienenden. Nachfolge ist alles, Dienst gehört dazu.
Eberhard Arnold

... das Kreuz ist nicht das schreckliche Ende eines frommen, glücklichen Lebens,
sondern es steht am Anfang der Gemeinschaft mit Jesus Christus.
Dietrich Bonhoeffer

Es steht dem Knecht nicht gut, danach zu trachten, reich, groß und geehrt zu sein in dieser Welt, in der sein Meister arm, gering und verachtet war. Georg Müller

Mit Herz und Seele müssen wir diesen Jesus erfahren. Und noch mehr: Wir müssen ihn
erfahren als den Herrn über alle Dinge, König über alle Welten Gottes. Mit unserer ganzen Konzentration müssen wir uns auf ihn, den Kommenden und auf die Erscheinung seines Reiches richten. Heinrich Arnold (1913- 23. Juli 1982)

Wer hält stand? Allein der, dem nicht seine Vernunft, sein Prinzip, sein Gewissen, seine
Freiheit und seine Tugend der letzte Maßstab ist, sondern der dies alles zu opfern bereit ist, wenn er im Glauben und in alleiniger Bindung an Gott zu gehorsamer und verantwortlicher Tat gerufen ist. Dietrich Bonhoeffer

Wo einer meint, den Weg mit Gott nicht mehr länger gehen zu können, weil er zu schwer ist, da wird uns Gottes Nähe, Gottes Treue, Gottes Stärke zum Trost und zur Hilfe, da erst
erkennen wir Gott und den Sinn unseres christlichen Lebens recht. Dietrich Bonhoeffer

Da gilt es denn, auszuharren – auszuharren bis ans Ende, wie uns Christus in der
Darstellung der Zukunft in Matthäus 24 mahnt.
Das Ende aber wird sein der Neue Himmel und die neue Erde, in welcher Gerechtigkeit wohnt. Man kann etwas davon doch auch heute schon durchschimmern sehen – vielleicht durch das Kerkerfenster besser als anderswo! Ragaz Briefe 1942

Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und lasst euch nicht vor ihnen grauen; denn der HERR, dein Gott, wird selber mit dir ziehen und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. 5 Mose 31:6

Das Evangelium verlangt eine Entscheidung, eine radikale Entscheidung,
eine Entscheidung, die nicht überall auf Lob, Unterstützung und Anerkennung stößt.
Henri J.M. Nouwen
Ein zweischneidiges Schwert von Henri J.M. Nouwen
Henri J.M. Nouwen datierte dieses Vorwort zu dem Buch Leben in der Nachfolge
auf den 8. September 1994. Nur zwei Jahre später, im September 1996, starb er unerwartet.
Was er zur Einführung schrieb, gibt uns auch Einblick in das, was sein Herz bewegte:

„Leben in der Nachfolge“ ist kein leichtes Buch. Wenn ich lese, was Heinrich Arnold zu den Mitgliedern seiner Gemeinschaft spricht oder an sie und andere schreibt, dann trifft mich das wie ein zweischneidiges Schwert und stellt mich vor die Wahl zwischen Wahrheit und Lüge, Erlösung und Sünde, Selbstlosigkeit und Egoismus, Licht und Finsternis, Gott und Dämon. Zu Beginn war ich nicht sicher, ob ich mich solch einer direkten Herausforderung stellen wollte. Ich entdeckte einigen Widerstand in mir: Von der guten Botschaft des
Evangeliums erwarte ich Milde, Trost, Beruhigung, inneren Frieden und Harmonie.
Aber Arnold erinnert mich daran,
dass der Friede des Evangeliums nicht derselbst ist wie der Friede der Welt,
dass der Trost des Evangeliums nicht der Trost ist, den die Welt spendet,
dass die Milde des Evangeliums nichts mit weltlicher Toleranz zu tun hat,
die alles gutheißt.

Das Evangelium verlangt eine Entscheidung, eine radikale Entscheidung,
eine Entscheidung, die nicht überall auf Lob, Unterstützung und Anerkennung stößt.
Und doch sind Arnolds Worte weder scharf noch unnachgiebig, weder fanatisch noch selbstgerecht. Im Gegenteil: sie sind voller Liebe – strenger, aber wahrer Liebe. Es ist die gleiche Liebe, die aus dem gebrochenen Herzen Jesu fließt. Was Arnolds Worte so heilsam macht, ist die Tatsache, dass sie nicht auf einer Idee, einer Ideologie oder einer Theorie
gegründet sind, sondern auf einer intimen Erfahrung Jesu Christi. Jesus, der Christus,
steht im Mittelpunkt aller Ratschläge und aller Fürsorge, die Arnold in seinen Betrachtungen zum Ausdruck bring. Hier ist ein wahrhaft auf Christus ausgerichtetes Buch.
Heinrich Arnold spricht nicht in seinem eigenen Namen. Er spricht im Namen Jesu.
Er hat deutlich die Worte des Paulus an Timotheus (2.Tim.4,1–2) vernommen:
„Ich beschwöre dich vor dem Angesichte Gottes und Jesu Christi, der Lebendige und Tote
richten wird, wenn er erscheint in seiner Königsmacht: Verkündige das Wort, tritt damit auf, gerufen oder ungerufen; überzeuge, weise zurecht und ermahne mit allem Aufwand von
Geduld und Lehrgeschick!’“
Seine tiefe Verwurzelung in Jesus Christus macht ihn zu einem sehr weisen, zuverlässigen und herausfordernden geistlichen Führer auf unserem inneren Weg. Mehr noch, diese Verwurzelung ist nicht einfach eine Verwurzelung in dem Jesus,
der vor langer Zeit lebte. Es ist eine Verwurzelung in dem Christus, der heute in dem Leben der Glaubensgemeinschaft gegenwärtig ist. Arnold ist kein frommer oder sentimentaler Führer. Jedes seiner Worte entspringt seiner Erfahrung im Gemeinschaftsleben,
wo Nachfolge gelebt wird. Die Gemeinschaft ist der Ort, wo wir geprüft und gereinigt werden. Die Gemeinschaft ist der Ort, wo wir lernen, was Vergebung und Heilung bedeuten. Die Gemeinschaft ist der Ort, wo wir lernen, wer unser Nächster ist. Die Gemeinschaft ist die wahre Schule der Liebe. Arnold hat sein Leben lang in Gemeinschaft gelebt.
Er wusste, was Gemeinschaft von einem fordert und was sie einem gibt.
Am besten wusste er, dass Gemeinschaft der Ort ist, wo wir dem Christus
des Evangeliums begegnen.


„Eine Kirche, die man nicht mehr braucht“
Linz (kath.net)
Die augenblickliche Krise der Kirche ist fundamental, größer als die arianische Erschütterung im 4. Jahrhundert. Ging es damals noch um eine Wesensbestimmung von Jesus Christus (gottgleich oder gottähnlich), geht es heute um Jesus Christus selbst: Ist er noch der Weg, die Wahrheit und das Leben zu Gott für alle Menschen (vgl. Joh 14,6) oder nicht, ist er und nicht Buddha oder Mohammed die Tür zum ewigen Leben bei Gott (vgl. Joh 10,9) oder nicht? Die Antworten der Kirchenführung diesbezüglich sind nicht mehr klar und eindeutig, sondern schwammig und vieldeutig. Eine schwammige und vieldeutige Kirche aber ist den Menschen über kurz oder lang egal. Wer will es ihnen verdenken?
Thomas Rietzschel kommt bei der kritischen Analyse der Kirchenaustrittszahlen aus dem Jahre 2018 (Kirchenaustritte: Rette sich, wer noch kann!, in: die achse des guten vom 21. Juli 2019) zu der schmerzhaft nüchternen Feststellung: „Was um alles in der Welt und im Himmel sollten sie (die Menschen) auch auf Institutionen geben, deren Vertreter das Kreuz ablegen, bevor sie den Tempelberg in Jerusalem betreten. … Warum sollte diesen Schlawinern noch vertrauen, wer es ernst meint mit dem christlichen Glauben? …
Die Institutionen (sprich: Kirchen) verfaulen vom Kopf her.“

DO.🙏Gebet zu Jesus in Todesangst am Ölberg / P.Pio /

O Jesus, der du im Übermaß deiner Liebe und um unsere Hartherzigkeit zu überwinden,
einen Gnadenstrom über diejenigen ergießest, welche dein heiligstes Leiden im Garten
Gethsemane betrachten und die Andacht zu demselben fördern, wir bitten dich, hilf unserer Seele und unserem Herzen oft, doch wenigstens einmal am Tage, an deine allerbitterste Todesangst im Ölgarten zu denken, um dich zu bemitleiden und uns mit dir soviel als
möglich zu vereinigen.

O gebenedeiter Jesus, welcher du in jener Nacht die ungeheure Last unserer Sünden auf dich genommen und vollkommen gesühnt hast, gewähre uns das übergroße Geschenk
einer vollkommenen Liebesreue über unsere zahlreichen Sünden, für welche du Blut
geschwitzt hast.

O gebenedeiter Jesus, um deines allerheftigsten Kampfes im Garten Gethsemane willen, gewähre uns endgültigen Sieg über die Versuchungen, besonders über jene, welcher wir am meisten unterworfen sind.

O leidender Jesus, um deiner, für uns unergründlichen und unaussprechlichen Todeskämpfe willen, in jener Nacht des Verrates und der bittersten Seelenängste, erleuchte uns, damit wir deinen Willen erkennen und erfüllen und gib, daß wir immer wieder an deinen erschütternden Kampf denken und betrachten, wie du ihn siegreich bestandest, um nicht deinen, sondern den Willen des Vaters zu erfüllen.

Sei gebenedeit, o Jesus, für alle Seufzer jener heiligen Nacht und für die Tränen, welche du vergossen hast.

Sei gebenedeit, o Jesus, für den Blutschweiß und den furchtbaren Todeskampf, welchen du in der eisigsten Verlassenheit und unerfaßlichsten Einsamkeit liebevoll erduldet hast.

Sei gebenedeit, o süßester, aber von unermeßlicher Bitterkeit erfüllter Jesus, für dein
Gebet, welches so tief menschlich und göttlich deinem in Todesangst zitternden Herzen
entquoll.

Ewiger Vater, wir opfern dir auf alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen heiligen Messen, vereint mit den blutigen Todesängsten Christi im Leidensgarten Gethsemane.
Allerheiligste Dreifaltigkeit, gib, daß sich die Kenntnis, und damit die Liebe zur Todesangst Jesu am Ölberg auf der ganzen Welt verbreite.

Gewähre, o Jesus, daß alle, die dich am Kreuze liebend betrachten, sich auch deiner unermeßlichen Ölbergsleiden erinnern, daß sie, deinem Beispiel folgend, gut beten und siegreich kämpfen lernen, um dich einst im Himmel ewig verherrlichen zu können. Amen.

Imprimatur Fabiano, den 23. 11. 1963 Macario, Bischof

KREUZERHÖHUNG FEST, 14. September
(Teresa von Avila, zum Fest Kreuzerhöhung 1581 gedichtet)

Im Kreuz ist Leben,
in ihm ist Trost,
Es ist allein der Weg,
der führt zum Himmel hin.
Am Kreuze hängt der Herr
des Himmels und der Erde,
erfreut sich großen Friedens,
sei Kampf auch um ihn her.
Es bannet alle Übel,
die’s hier auf Erden gibt:
Es ist allein der Weg,
der führt zum Himmel hin.
Vom Kreuze sagt die Braut
zu ihrem Liebsten hin,
ein’ köstlich’ Palm’ es ist,
auf die er hoch hinaufstieg.
Sein’ Frucht hat gut geschmeckt
im Himmel droben Gott.
Es ist allein der Weg,
der führt zum Himmel hin.
Ein’ köstlich’ Ölbaum ist
das Kreuze, das hochheilig
mit seinem Öl uns salbt
und auch noch Licht uns gibt.
Nimm, meine Seele, auf dich
das Kreuz und sei getrost:
Es ist allein der Weg,
der führt zum Himmel hin.
Das Kreuz, der grüne Baum,
ersehnt ist von der Braut,
in dessen Schatten fein
sie sich gelagert hat,
um am geliebten König
des Himmels sich zu freu’n:
Es ist allein der Weg,
der führt zum Himmel hin.
Der Seele, die sich Gott
ganz hingegeben hat
und wirklich von der Welt
ganz frei und ledig ist,
für sie das Kreuz der Baum
des Lebens und des Trosts ist,
ein wonnevoller Weg,
der führt zum Himmel hin.
Seit sich ans Kreuz gehängt,
der unser Retter ward,
liegt ganz allein im Kreuz
die Glorie und die Ehr’;
im Schmerze und im Leiden
liegt Leben, Trost dazu,
und auch der sicherst’ Weg
der führt zum Himmel hin.
Amen.

Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber
der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.
Römer 8,18 (ELB)

Jesus did not eradicate suffering, but He did enable us to suffer as He did. He endowed
our suffering with divine power and redemptive value. And for that reason, St. Paul could
actually “rejoice” in his suffering, for Christ’s sake! This is the deep, scriptural source of St. Josemaría’s spirit of joyful mortification, which is so often misunderstood: “Let us bless pain,” he wrote. “Love pain. Sanctify pain. . . . Glorify pain!” He is not saying anything so inane as “pain is good,” but rather that, through pain, we can accomplish great good—and more, God can cultivate great holiness—in our lives. Through pain we can grow more like Jesus Christ in His suffering. So our work is hard, but you really can’t beat the benefits,
because they’re dispensed by almighty God.
—ORDINARY WORK, EXTRAORDINARY GRACE
bit.ly/2WcM1bnChristsein im Imperium Jesusnachfolge als Vision einer neuen Welt
Über Jahrhunderte beherrschte einst das Römische Reich die bekannte Welt durch seine Legionen, durch seine moderne Technik, durch den Handel und Verkehr auf Seewegen und guten Straßen mit aller Welt, mit seiner Wirtschaftskraft, durch das Heer der Sklavenarbeiter, durch seine straffe politische und bürokratische Organisation – und vor allem durch seinen zentralen Kaiserkult. Sein Grundmotiv ist die Gier … das Sicherheitsbedürfnis der Besitzenden, zu denen auch wir gehören. Das Imperium, das heute über uns herrscht, ist nicht mehr auf ein Reich beschränkt. Es ist das kapitalistische System mit
seinen Hochburgen im Westen und im Osten. Es stützt sich auf das weltweit vernetzte Bündnis der Finanzwelt, der Agrarwirtschaft, der Rohstoff- und Industriekonzerne, der IT- Branche, der Militärs und der Politik. Sein Grundmotiv ist die Gier, sein Beharrungsvermögen das Sicherheitsbedürfnis der Besitzenden, zu denen auch wir gehören. Dieses Macht-
geflecht bringt nicht nur Fortschritt, sondern vertieft auch das Elend der Welt: den Hunger, die Abschottung, die wachsende Schere zwischen Arm und Reich, die ausufernde Korruption, das Zögern in der Bekämpfung der Klimaveränderung, das Anwachsen der Flüchtlingsströme, die Ausbeutung der Natur (sichtbar am Ausverkauf des Bodens, am Aussterben
von bedrohten Arten, an der Überfischung der Meere). Durch seine umfassende Macht
und Kontrolle erzeugt es in vielen Wutbürgern Ohnmachtsgefühle über „die da oben“.
Das fördert den Populismus, die Sehnsucht nach starken Führern und gefährdet unsere
Demokratien!… Im Kontrast dazu gewinnt in der Nachfolge Christi jedoch die Vision einer neuen Welt an Klarheit: das Reich Gottes. Zu ihm gehören wir, nach seinen Maßstäben
wollen wir leben! … Damit werden wir wieder – wie in den Anfängen – die „Leute des
Neuen Weges“.
Erst wenn wir die Anbiederungen an die Macht und die Kompromisse
verlassen, werden wir wirklich diese alternative Gestalt finden und leben. Dann können wir uns authentischer und mit neuem Profil der Welt zuwenden und der Stadt Bestes suchen. Aus der derzeitigen „Babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ heraus zu finden, das ist ein wichtiger Perspektivwechsel, ja sogar ein reformatorischer Impuls.
Die Bergpredigt: Nun könnten wir entdecken, dass dieser Weg der Nachfolge in der Schrift schon längst vorgezeichnet ist. Da begegnet uns in den Evangelien die zentrale Jesusbotschaft vom Kommen des Reiches Gottes. Seine Geburtsgeschichte zeigt, dass er nicht als Imperator, sondern als absolut gewaltloser Mensch zu uns gekommen ist. Seine Leidensübernahme und sein Kreuzweg zeigen uns, wie wir mit aktiver Leidensübernahme dem „Kaiserkult“ im herrschenden Imperium widerstehen können. Ebenso deutlich wird das
im Bild von Jesus, dem Guten Hirten – im Kontrast zu den Hirten, die sich selber weiden.
Und gegen die Resignation, dass doch alles beim Alten bleibt, stehen die Berichte
von Zeichen und Heilungswundern Jesu: als Hinweise auf die neue Welt, die bereits begonnen hat.
Seine Lehre in der Bergpredigt, eingeleitet durch die Seligpreisungen,
beschreibt jene alternative Lebensweise, in der die Leidenden und die Armen glücklich
genannt, und in welcher die Feindesliebe ein entscheidendes Merkmal der Jesusnachfolge wird. Welt der Gewalt zu verhelfen. Wer sollte es sonst tun? Diese Sicht soll hier besonders vertieft werden. Das Anderssein als Bürger im Reich Gottes besteht in Liebe und Gewaltlosigkeit. Werfen wir zuletzt einen Blick auf das Buch der Offenbarung. Es beschrieb einst deutlich für Christen die Alternative zum Imperium und war also Widerstandsliteratur.
Aber ebenso wurde es ein Trostbuch für den kleinen Kreis bedrängter Christen in Kleinasien. Sie sollten aufwachen, das herrschende System des Römischen Reiches durchschauen und alle Kooperation beenden. Sie waren ja nicht „Babylon“, nicht der „Hure“, nicht dem „Tier
aus dem Abgrund“ hörig – diese sind ja schon besiegt – sie sind nun Bürger im Reich Gottes!
So ist das letzte Buch der Bibel eine Apokalypse im Sinn einer Deutung und Enthüllung.
Darin ist nicht eine ferne Zukunft, sondern die damalige Gegenwart und damit auch unsere heutige entschlüsselt. Die apokalyptischen Reiter sind keine Zukunftsgestalten, sondern sie prägen die Welt, wie sie damals erlebt wurde und wie wir noch heute die Leiden der Zeit erleben. Der Seher von Patmos setzt dieser alten Welt am Ende die neue Stadt Gottes entgegen, in der alle Tränen getrocknet sind und das Gegenüber von Armen und Reichen aufgehoben ist. Die Imperien dieser Zeit mögen uns noch so sehr ängstigen, doch uns gilt als Trost der österliche Freudenruf: „Christus sieget, Christus regieret, Christ triumphieret“.

Von Mönchen und Märtyrern Ein Interview mit Erzbischof Angaelos
Erzbischof Angaelos: Wir haben alle eine Berufung, nämlich die, „das Licht der Welt” und „das Salz der Erde“ zu sein und als Glieder des Leibes Christi zu unseren Gemeinschaften beizutragen. Gott schenkt uns Gaben, damit wir sie einsetzen, wie die treuen Verwalter im Matthäusevangelium Kapitel 25. Sie kamen und zeigten dem Herrn den Gewinn, den sie mit dem gemacht hatten, was ihnen anvertraut worden war. Gott treu nachzufolgen ist eine Berufung. Es war noch nie so, dass unsere Klöster nur für Christen oder nur für Kopten gedacht waren. Zum Beispiel hat mein Kloster eine Falltür an der
Spitze des Torbogens, der in sicherer Höhe über dem Haupteingang des Klosters ist.
Die Mönche ließen sie einbauen, damit sie Nahrung, Wasser und Medikamente für angreifende Plünderer herunterlassen konnten, was dem Ideal christlicher Haushalterschaft und Gastfreundschaft entspricht. Wir müssen uns um unsere Gemeinden kümmern, aber auch um die Welt, sogar um diejenigen, die sich selbst als unsere Feinde betrachten.
Wir haben von Berufung gesprochen. Aber es gibt Menschen, die meinen, sie hätten keine
Gaben anzubieten – sie hätten keine Berufung. Wie ermutigen Sie solche Menschen?

Nun, zunächst würde ich ihnen sagen, dass sie sich irren. Jedem sind Gaben gegeben.
Unser Gott ist ein großzügiger Gott. Er liebt uns als seine Kinder und gibt uns Gaben, derer wir nicht würdig sind und die wir nicht wirklich verdient haben, damit wir sie für sein Reich einsetzen können. Wenn wir nicht in der Lage sind, diese Gaben zu erkennen, dann sind wir entweder von den Menschen um uns herum nicht befähigt worden, sie ausreichend zu erkennen, oder wir fallen auf einen Trick Satans herein, der uns das Gefühl geben will, dass wir wertlos sind, um uns so unwirksam zu machen. Wir alle haben sicherlich etwas zu geben, aber manchmal können wir selbst es nicht erkennen. Wenn wir eine Investition tätigen wollen, suchen wir uns einen Finanzberater. Wenn wir fit werden wollen, haben wir
einen Fitness-Trainer. Auch wenn es um unsere Spiritualität geht, brauchen wir jemanden, der uns in der Nachfolge anleitet. Das sind die Menschen, die uns helfen werden, heraus-
zufinden, was unsere Berufung ist, was unsere Gaben sind und wie wir sie gut einsetzen können. Das sind die Menschen, die uns zur Rechenschaft ziehen werden, wenn wir sie nicht oder nicht richtig nutzen. Unsere Familien, unsere treuen Freunde, unsere geistlichen
Leiter, unsere Priester können uns sicherlich helfen. Wir haben immer etwas beizutragen, und seien es auch nur das Scherflein der Witwe oder die fünf Brote und zwei Fische des kleinen Jungen. Wir sind berufen, und das bedeutet, dass wir vor Gott dafür verantwortlich sind, diesen Ruf anzunehmen und unsere Gaben zu nutzen. Auch wenn
sie uns unbedeutend erscheinen, ist es falsch, so zu denken. Denn Gott ist in der Lage, durch den Segen, den er auf sie legt, so viel mehr aus ihnen zu machen.


Tim Hughes- Here I Am To Worship
Tim Hughes- Here I Am To Worship

The Passion of the Christ
See, Mother, I make all things new.
If the world hates you remember that it has hated me first. Father, you can do all things.
If it is possible, let this chalice pass from me …
The Helper will come who reveals the truth about God. Remember also that no servant is greater than his master. If they persecuted me, they will persecute you. You must not be
afraid. Father, into your hands I commend my spirit. Amen, I tell you on this day you shall
be with me in paradise.
I cannot be with you much longer, my friends. You cannot go where I am going.
My commandment to you after I am gone is this … Love one another.
As I have loved you … so love one another.
You believe in me. You know that I am the Way, the Truth and the Life.
And no one comes to the Father but by me.

Depeche Mode – Walking In My Shoes (Live on Letterman)

„Praemium virtutis ipsa virtus – der Lohn der Tugend ist die Tugend selbst.“ (Spinoza) Praemium regni dei ipsum regnum. Der Lohn des Reiches Gottes, den man in der Nachfolge empfängt, ist das Reich Gottes selbst oder, wie wir auch sagen können:
Gott selbst.
Vielleicht am besten: Der Lohn der Nachfolge ist die Nachfolge selbst.
Denn sie ist die größte und herrlichste der Gaben. „Wer das Reich Gottes annimmt, der
gewinnt damit etwas, was unendlichen Ersatz bietet für alle verlorenen Güter der Welt.
Wer in meiner Nachfolge sein Leben verliert, der wird es finden.
“ Daß das Evangelium mit Lohnsucht nichts zu tun hat, wird auch dadurch bewiesen, daß Jesus seinen Gegnern, den Pharisäern, gerade die Lohnsucht vorwirft: die Lohnsucht, die zur Schaustellung ihrer frommen Leistungen veranlaßt, und daß er den Lohn in das Innere, nämlich in Gott selbst, verlegt (vgl. Matthäus 6,1 ff.). Und man bedenke doch, daß die Lohnethik und Lohnreligion nirgends so paradox und so gewaltig bekämpft wird, wie in den Gleichnissen von den Arbeitern im Weinberg und von dem Herrn und dem Knecht (Matthäus 20, 1-16 und Lukas 17, 7-10) mit dem großen Worte: „So werden die Ersten Letzte sein und die Letzten Erste“,
und dem nicht minder großen: „Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen war, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun verpflichtet waren.“ Der Lohn des Reiches Gottes und darum auch der Nachfolge ist das Reich selbst. Es ist die Freude des Reiches; es ist die Ehre des Reiches; es ist der, freilich durch das Leiden hindurch gewonnene, Sieg des Reiches. Leonhard Ragaz, Jesus

„Geh deinen Weg vor mir und sei ganz“ (Gen 17,1)

The meaning of “whole” or “wholeness” is to make holy or to heal. The descent into the depths will bring healing. It is the way to the total being, to the treasure which suffering mankind is forever seeking, which is hidden in the place guarded by terrible danger.
This is the place of primordial unconsciousness and at the same time the place of healing and redemption, because it contains the jewel of wholeness. It is the cave where the
dragon of chaos lives and it is also the indestructible city, the magic circle or temenos,
the sacred precinct where all the split-off parts of the personality are united.
~ C.G. Jung art | Jakub Rozalski

Evangelisches Gesangbuch 8
Es kommt ein Schiff
1 Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein‘ höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort.
2 Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last; das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.
3 Der Anker haft‘ auf Erden, da ist das Schiff am Land. Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.
4 Zu Bethlehem geboren im Stall ein Kindelein, gibt sich für uns verloren;
gelobet muss es sein.
5 Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will, muss vorher mit ihm leiden groß Pein und Marter viel,
6 danach mit ihm auch sterben und geistlich auferstehn, das ewig Leben erben,
wie an ihm ist geschehn.

Zurück zur Bibel? von Charles E. Moore
Søren Kierkegaard schrieb einmal: „Was ist das Neue Testament? Ein Handbuch für
diejenigen, die geopfert werden sollen.”
Solange wir unseren menschlichen Impulsen
folgen, wollen wir das nicht. Wir wollen unser Leben sicher und selbstbestimmt leben.
Wir haben lieber „biblische Einsichten” und „geistliche Inspiration” als das Schwert
des Geistes, das schneidet, schuldig spricht und reinigt.

Psalm 13 – Klage und Vertrauen in großer Not
Hilferuf eines Angefochtenen
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. 2 HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen?
Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? 3 Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele / und mich ängsten in meinem Herzen täglich? Wie lange soll sich mein Feind über mich
erheben? 4 Schaue doch und erhöre mich, HERR, mein Gott! Erleuchte meine Augen, dass
ich nicht im Tode entschlafe, 5 dass nicht mein Feind sich rühme, er sei meiner mächtig
geworden, und meine Widersacher sich freuen, dass ich wanke. 6 Ich traue aber darauf, dass du so gnädig bist; / mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst. Ich will dem HERRN
singen, dass er so wohl an mir tut. Lutherbibel 2017







Ich will alleine bleiben, und er sagt mir: „Komm und folge mir!” Ich schmiede Pläne,
und er sagt mir: „Gib sie auf!” Ich will begreifen, und er sagt mir: „Glaube!”
Ich will Poesie, und er redet mir konkret! Ich will Gewalt, und er redet mir vom Frieden!
Ich rede vom Frieden, und er sagt mir, er sei gekommen, um das Schwert zubringen.
Ich will größer sein, und er sagt mir: „Werde wie ein Kind!”
Ich will mich verstecken, und er sagt mir: „Zeig dein Licht!”
Ich will auf den ersten Platz, und er sagt mir: „Setz dich auf den letzten!” Pater Zezinho
Nicht herrschen, sondern dienen von Johannes E. von Holst




USA: Gericht ordnet sofortige Freilassung Chelsea Mannings an
Chelsea Manning aus Beugehaft entlassen
chelsea manning hat vor wenigen stunden einen selbstmordversuch unternommen.

die whistleblowerin war eine der wenigen us-soldaten, die (im wahrsten sinn) EIER
bewiesen hat: sie tat das, was jeder MENSCH in ihrer situation tun sollte. sie machte
unfassbare menschenrechtsverbrechen der us-regierung via wikileaks öffentlich.
manning wird sein 10 jahren in einzelhaft gehalten und gefoltert. nachdem sie 2017 kurzzeitig entlassen wurde, wurde manning im märz 2019 erneut in beugehaft genommen und gefoltert, um sie zu einer aussage gegen julian assange zu zwingen.

manning blieb standhaft und wurde nach 60 tagen entlassen.

nur um wenig später, im mai 2019, erneut verhaftet zu werden. manning erklärte, sie würde lieber VERHUNGERN, als gegen julian assange und wikileaks auszusagen. seitdem versucht man sie zusätzlich zur folter auch mit absurden geldstrafen zu brechen: 1.000 $ pro tag
unmenschlicher haft brummt ihr das LAND DER FREIHEIT & DEMOKRATIE aktuell auf.
im moment steht der zähler bei 255.000 $.

nils melzer, hochrangiger vertreter der uno, erklärte zuletzt im dezember die beugehaft
von manning nach jeder denkbaren rechtssprechung als unrechtmäßig. interessiert aber
irgendwie weder die humanistischen vorkämpfer unserer elite, noch die deutsche presse.

weiterhin erklärte melzer in einem öffentlichen brief an die us-regierung, dass die inhaftierung von manning „alle elemente von folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender bestrafung erfüllt.“

manning blieb standhaft. nahezu völlig auf sich allein gestellt, konnte sie 10 jahre lang nicht gebrochen werden. von denselben verbrechern, von denen SIE als verbrecherin
behandelt wird: weil sie deren verbrechen enthüllte.

vor wenigen stunden unternahm sie im gefängnis in alexandria im us-bundesstaat virginia einen gescheiterten selbstmordversuch und liegt seitdem im krankenhaus.

chelsea steht in einer reihe mit julian assange, edward snowden und anderen ECHTEN
helden. und deswegen dürfen wir sie nicht ihrem schicksal überlassen. keinen von ihnen.
echt nicht.

Katastrophen und Tragödien – Was folgt daraus? von Charles E. Moore
„Die Zeit der Barmherzigkeit ist vorüber“
„Ihr werdet von Kriegen hören, und Nachrichten über Kriege werden euch beunruhigen.
Gebt acht, lasst euch nicht erschrecken! Das muss geschehen. Es ist aber noch nicht das
Ende. Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere,
und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. Doch das alles ist erst der
Anfang der Wehen.“ Matth.24, 6-8)

Jesus sagte seinen Jüngern, sie sollten sich bereit machen und auf sein Kommen
vorbereiten.
Er unterwies sie, wie ein Haushalter dafür zu sorgen, dass der Haushalt
gut läuft und während der Abwesenheit des Meisters unter Kontrolle ist (Matth.24, 42-51).
Mit anderen Worten: Jesus ermahnte sie so zu leben, dass Gottes Herrschaftsbereich so
ist wie er sein sollte. Lebt so, dass Gottes Haus in Ordnung ist – bereit, ihn willkommen
zu heißen.
Jesus sagt, dass sein Königreich nur denen gegeben wird, die die erwarteten Früchte bringen (Matth.21, 43). Seine Nachfolger sind diejenigen, die für seinen Dienst
gekleidet
sind (Luk.12, 35) und sich mit Dingen befassen, die Bestand haben
(Joh.15,14; Luk.12,33).

Mit anderen Worten: Jesus bittet seine Nachfolger, für eine andere Art von Welt zu
leben – für eine Sozialordnung, die hier und jetzt zeigt, wie Gottes Ordnung in Wirklichkeit aussieht. Gottes Ordnung ist gleich einer Familie und entspricht einem Leben, das nicht auf persönlicher Zufriedenheit, persönlichem Wohlergehen, Macht und Prestige aufgebaut ist, sondern auf Selbstlosigkeit und fröhlichem Dienst füreinander.

Wird Christus die einfachen Taten des Glaubens finden, die seinem Königreich
entsprechen – brennende Liebe und gegenseitiges Mitleid? Oder wird er Menschen
finden, die ihre Herzen verhärtet haben und sich in ihrer kleinen egoistischen Welt verstecken, wie Küken unter den Flügeln der Henne (Matth.23, 37)?

Oder wird er wieder weinen, wie damals über Jerusalem, weil wir unser Leben verbarri-
kadiert und die Dinge übersehen haben, die den Frieden bringen sollen (Luk.19, 41-42)?
Seit dem Beginn des neuen Jahrtausends hat unsere Welt viele schreckliche Katastrophen erlebt. Erkennen wir die Zeichen der Zeit? Sehen wir unsere Welt in dem größeren Zusammenhang mit Gottes Plan, alles neu zu machen? Wenn dem so ist – leben wir auch dem entsprechend? Jesus sagt: „Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt“ (Luk.12, 37). Die Frage ist: Sind wir bereit?Die Unsicherheiten dieser Zeit sind das Rohmaterial für unsern Glauben.
Gott hält die ganze Welt in seiner Hand. Corrie ten Boom

Selbst wenn ich weiß, dass morgen die Welt untergeht,
würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.
Martin Luther

An Italian woman takes her daughter to her first communion, 1940

Es gab mal eine Zeit, wo man fast Angst haben musste, sich als Jünger Jesu zu bekennen, weil das so vieles in sich schloss. Heutzutage hingegen kann man es bedenkenlos tun, denn es bedeutet gar nichts. Søren Kierkegaard

Die letzten Christen Interview mit Andreas Knapp
Zunächst einmal gilt vom Evangelium her, dass jeder, der in Not ist, bei Christen Hilfe finden muss, dass Christen sich allen zuwenden, die notleidend sind, ohne danach zu fragen, welcher Religion sie angehören, welche Rasse, welche Hautfarbe sie haben.
Jeder Mensch, der in Not ist, ist für uns der Bruder oder die Schwester, in denen
wir Christus selber erkennen.
Nun gibt es aber Menschen, die besonders bedroht sind.
Das sind z.B. die Minderheiten. Und ich plädiere deshalb für eine Unterstützung der
christlichen Geflüchteten aus dem Orient, weil sie zu einer besonders bedrohten Minderheit gehören. Auch die Muslime sind bedroht, aber sie gehören nicht einer besonders
bedrohten Minderheit an.
Minderheiten haben noch weniger Chancen, weil sie zum Beispiel in ihrer eigenen Heimat kein Gebiet mehr finden, wo sie in Sicherheit leben können.
Das ist bei den Muslimen nicht der Fall. Es gibt sunnitische und schiitische Länder oder
große Gebiete, wo sie Zuflucht finden können. Für Christen gibt es das in ihrer eigenen Sprache und Kultur fast nicht mehr. Es gibt noch den Libanon, der aber sehr bedroht ist, weil das ganze Gleichgewicht aus den Fugen ist, und es gibt noch Jordanien.
Dann ist aber auch schon Ende im ganzen Nahen Osten.
Der besondere Schutz leitet sich für Dich aus dem Status einer verfolgten Minderheit ab –
das ist nicht ein Aufruf zu einer besonderen Solidarität unter Christen?

Nein, weil ich glaube, dass vom Evangelium her jeder Mensch in Not für uns Schwester
und Bruder ist, unabhängig von der Religion oder Konfession. Das ist ja gerade das
Typische des Christentums, dieser universale Gedanke – im Gegensatz zum Islam,
wo zum Beispiel die Armensteuer nur für Muslime gebraucht werden darf.
Innerhalb des Islam ist ein ganz starkes Denken beheimatet: „Muslime helfen Muslimen“.
Das Christentum hat eine andere Menschheitsphilosophie. Nämlich: Jeder Mensch ist Bild Gottes und jeder Mensch ist für mich Schwester und Bruder.
Das ist im Islam etwas anders, dort gibt es Abstufungen. Der Bruder, das ist der Bruder im Glauben.

Aber dann gibt es sozusagen die Stiefgeschwister, das sind die „Leute des Buches“, die sind nicht richtig gläubig und deswegen sind sie auch eben immer diskriminiert worden.
Das dürfte es im Christentum nicht geben. Ich sehe hier einen großen Unterschied zwischen Islam und Christentum. Und ich denke, unser Erbe ist es, dass jeder Mensch als Bild Gottes Achtung verdient und, wenn er verfolgt wird, unsere Hilfe. Die Christen im Orient verdienen deswegen eine besondere Hilfe, weil sie so eine verletzte Geschichte mit sich bringen. Sie sind durch die Genozide mehr verletzt als die anderen, und als Minderheit
haben sie niemanden, der sich in ihren Heimatländern für sie einsetzt.

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert;
ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestierte.“
(Martin Niemöller, deutscher evangelischer Theologe, 1892-1984)

Wo wir gegen die Liebe gefehlt, müssen wir durch vermehrte Liebe sühnen;
wo wir dem Reich des Bösen gedient, müssen wir desto eifriger für das Reich
des Guten kämpfen; wo wir uns gegen nun Verstorbene verschuldet,
müssen wir’s den Lebenden bezahlen. 1908

Live from your heart now and free
Rest now and be
Rest for all that has left to be
What once was lost we will have returned
Got back to us
the time we earned.
I stepped back in time
Controlled the plots that were not mine
Somehow I overtook
the shields and rivers and fields and flowers
All but bloomed where my soul just turned

I fled along the stony walls
where farmlands grew high and heavy
waiting for me to dig in
To run run run
Into the woods
Where all turned and tossed
and nothing seemed real
I stepped back in time
along the rivers, fields and fires to shine
Places where my soul first burned
all but bloomed
Lost time I earned
Scented blossom flowers and fires blazing
I ran passed the village
the scars I was facing
The houses empty
The woods magnetic
Pulling pulling
Earth fulfilling
this hunger stilling

Lost time I earned
My soul first burned
and learned to shine
Now arisen, I left that time
Into the woods, the woods were mine
Where all turned and tossed
and nothing seemed real
What once was lost
Got back to us
The time we earned
our souls first burned
We left but learned

Susan Gerards
03-06-2019
„We Left, we Learned“

~ They tried to bury us but they didn’t know we were seeds ~
Dinos Christianopoulos




Gestern vor genau 111 Jahren wurde Salvador Allende geboren.
Sein Versuch, eine menschenwürdige Gesellschaft zu errichten, wurde von den uns recht gut bekannten Friedens- und Demokratiestiftern in Blut ertränkt.
Am 11.09.1973 stürzen und ermorden die USA mit einem von der CIA organisierten Militärputsch den demokratisch gewählten, sozialistischen Präsidenten Chiles. Seine Fehler: Land für Bauern, Verstaatlichung der Bodenschätze, staatlich festgelegte Preise für Grundnahrungsmittel, Entmachtung der US-Konzerne und des internationalen Finanzkapitals. Tausende werden ermordet, Tausende verschwinden in Folterkellern.
Ein Muster, das das Imperium bis heute wiederholt. Immer und immer wieder.
Seine folgenden, 50 Jahre alten Sätze kann man nicht oft genug lesen:
„Wir stehen vor einer direkten Konfrontation zwischen den großen transnationalen
Konzernen und den Staaten. Die Konzerne mischen sich in die grundlegenden politischen, ökonomischen und militärischen Entscheidungen der Staaten ein. Die Konzerne sind
globale Organisationen, die von keinem Staat abhängig sind und deren Aktivitäten von
keinem Parlament oder irgend einer anderen für das kollektive Interesse repräsentativen Institution kontrolliert werden und sind diesen auch nicht rechenschaftspflichtig.
Kurzum, die gesamte politische Struktur der Welt wird untergraben.“
(Salvador Allende in seiner prophetischen Rede vor der UNO 1972, kurz vor seiner
Ermordung durch die USA)
Parallelen zu Venezuela sind…rein zufällig: Als am 11. September 1973 in Südamerika
geputscht wurde, waren das die Reaktionen der BRD. Regierung und Kapital in der
Bundesrepublik Deutschland freuen sich:
„Jetzt hat die Armee nicht mehr länger stillgehalten. Drei Jahre Marxismus sind ihr genug.“
(Bild am 12.09.1973)
„Chile – jetzt investieren.“
(FAZ.NET – Frankfurter Allgemeine Zeitung)
„Im Augenblick der höchsten Gefahr konnten sich die Streitkräfte ihrer Verantwortung nicht mehr länger entziehen. Sie können nur obsiegen, wenn sie sofort und mit aller
Schärfe reinen Tisch machen.“
(FAZ.NET – Frankfurter Allgemeine Zeitung am 12.09.1973)
„Die Ereignisse in Chile haben bewiesen, dass Marxismus und freiheitlich-demokratische Grundsätze unvereinbar sind.“
(Karl Carstens, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Bundestag, am 12.09.1973)
„Putsch in Chile ist für Banken positiv – in Südamerika kann wieder investiert werden.“
(Neue Westfälische)
„Jetzt geht es wieder aufwärts.“
(Springer / Die Welt)
„Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die
Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang.“
(Franz-Josef Strauss, CSU)
„Wer sich einigermaßen in der chilenischen Geschichte auskennt, kann sogar für das
Vorgehen der Streitkräfte ein gewisses Maß an Verständnis aufbringen…“
(Deutschlandfunk am 13.09.1973)
„Soweit wir Einblick bekommen haben, bemüht sich die Militärregierung in optimalem Umfang um die Gefangenen. Die Verhafteten, die wir sprachen, haben sich nicht beklagt.“
(CDU-Generalsekretär Bruno Heck)
„Das Leben im Stadion ist bei sonnigem Wetter recht angenehm.“
(Über die Lage der im Stadion von Santiago gefangenen, gefolterten und zu Tausenden
ermordeten Chilenen in der Süddeutschen Zeitung am 18.10.73)
„Putsch in Chile ist für Banken positiv – In Südamerika kann wieder investiert werden.“
(Gerhard Liedtke, Dresdner Bank AG, am 08.10.1973)
„Der so lang erwartete Eingriff der Militärs hat endlich stattgefunden … Säuberungsaktion ist immer noch im Gange… Wir sind der Ansicht, daß das Vorgehen der Militärs und der
Polizei nicht intelligenter geplant und koordiniert werden konnte, und dass es sich um eine Aktion handelte, die bis ins letzte Detail vorbereitet war und glänzend ausgeführt wurde… Chile wird in Zukunft ein für Hoechster Produkte zunehmend interessanter Markt sein… Die Regierung Allende hat das Ende gefunden, das sie verdient…“
(Farbwerke Hoechst AG, Teil der „IG Farben“, heute u.a. Aventis)

André Chung, Zuckerrohrschneider, Havanna, Kuba

Das ist mein Leib Von Essen und Freiheit von Edwidge Danticat
Vom letzten Abendmahl bis zu Mahlzeiten in Migranten-Auffangzentren – Mahlzeiten, die in Verzweiflung eingenommen werden, bleiben besonders in Erinnerung. Edwidge Danticat

mein kleiner abschied aus der partei DIE LINKE. und dann noch 2,3 andere sätze. 🤷‍♂️❤️ „ich, ein alter mann, sage euch, dass wir in einer vorkriegszeit leben.“ gab der 91jährige, altgediente und mittlerweile verstorbene egon bahr einer heidelberger schulklasse mit
auf den weg, die er kurz vor seinem tod 2013 besuchte. der große, legendäre denker und konstrukteur der sogenannten „ostverträge“ unter willy brandt gehörte zu einer nunmehr ausgestorbenen generation. DER generation der helmut schmidts, peter scholl-latours und egon bahrs – der generation unserer opas und omas, die durch das am eigenen leib erlebte, durch ihren letzten rest autorität und den ihnen noch entgegengebrachten öffentlichen respekt das verhinderte (oder zumindest aufschob), dem wir uns mit immer größeren schritten nähern. du kannst nicht entkommen – das ist die botschaft und die wichtigste
erkenntnis. du kannst dich nicht wegducken, du kannst nicht ignorieren, deinen tellerrand enger ziehen, dinge aus deinem leben verbannen. es funktioniert einfach nicht. egal, wie sehr du dich anstrengst. vor knapp einem jahr verbannte ich meinen fernseher für immer aus meinem leben. aus gründen – die wohl jedem klar sein sollten. die macht, die dieses medium über dich nach kürzester zeit gewinnt (selbst wenn du dich für einen aufgeklärten, kritischen menschen hälst) – ist beängstigend. und wird dir erst dann offensichtlich, wenn du einige wochen darauf verzichtet hast. kalter entzug freunde – versucht es. um eurer selbst willen. bewusst und unterbewusst ablaufende psychologische techniken und prozesse beeinflussen dich nach kürzester zeit des tv-konsums. ob in sachen werbung (oder noch viel mehr) politischer indoktrination und manipulation. dass das audio-medium
„radio“, mit seinem immer gleichen mix aus hot rotations unfassbar mies gemachten autotune-gejaules, gepaart mit stündlichem „5-minuten-hass“ in komprimierter, stündlicher form der intensität visuell provozierter würgereize in nichts nachsteht – empfinde
sicherlich nicht nur ich so. von daher: abschalten. alles. abschalten. do it. die gute nachricht: es entspannt dich kurzzeitig. die schlechte: das netz, die matrix ist mittlerweile SO dicht, du kannst nicht entkommen. zuletzt wurde mir das just an diesem morgen bewusst, als ich meine bahnhofsbuchhandlung frequentierte. im zeitungsregal penetrierte mich von JEDER titelseite hämische schadenfreude diverser schreibsöldner über den ausschluss russlands von den olympischen spielen. vom illustriertenregal grinste mich ein dank
photoshop dämonisch grinsender putin auf einer spiegel-sonderausgabe an. lediglich 3 subheadlines zierten das cover des einstigen „sturmgeschützes deutscher demokratie“:
der ex-kgb-agent putin, die niederträchtige männerfreundschaft schröder-putin, neuer
kalter krieg – die ohnmacht des westens. kampagnenjournalismus at it’s best.
2 meter weiter, im bücherregal stiert mich, prominent platziert und mit (angeblich) verkaufsförderndem sticker „bestseller“ „DAS PUTIN-SYNDIKAT“ an. ein zutiefst krankes werk von russland-hasserin margareta mommsen. der letzte hort (vermeintlich) intellektueller bildungsbürger – die buchhandlung – längst gleichgeschaltet, integriert in die globale propagandamatrix. immer wieder verlängerte sanktionen gegen russland, russland-bashing auf allen kanälen. so schreibt die springer-presse selbst immer offener die geschichte um. „die welt“ unterschlägt diese woche allen ernstes, dass russland das kz auschwitz befreite und schreibt über bilder von kz-häftlingen: „…amerikanische alliierte haben sie gefilmt, nachdem sie 1945 das kz auschwitz befreit haben. menschen, bis auf die knochen
abgemagert.“ nachdem „die welt“ in mehreren kommentaren darauf aufmerksam gemacht wird, dass die rote armee auschwitz befreite, ändert sie das wie folgt ab: „…amerikanische alliierte haben sie gefilmt, nachdem 1945 das kz auschwitz befreit worden war. menschen, bis auf die knochen abgemagert.“ nach tagen endlich (offensichtlich gibt es wohl doch noch den einen oder anderen wachen geist, der sich zum handeln gedrängt sieht), ändert springer, in dessen verlagsgrundsätzen die unbedingte transatlantische treue zu den usa fest zementiert ist, den artikel ab in: „SOWJETISCHE soldaten haben sie gefilmt, nachdem im januar 1945 das kz auschwitz befreit worden war.“ wie kann man das noch nennen? kreative auslegung? russophobie? geschichtsfälschung? simone de beauvoir sagte einst: „die hinterhältigste lüge ist die auslassung“. und: die machtvollste dazu, muss ergänzt
werden. mittlerweile wurde russland, das größte land dieses planeten, von den olympischen spielen ausgeschlossen. eine rein politische entscheidung, die auf keinem einzigen beweis organisierten dopings fußt. letzteres stellt auch hier übrigens den in jeder gröhlenden sondersendung von ard bis n24 fehlenden fakt dar: es gibt für die staatlich organisierten doping-verdächtigungen und vorwürfe an russlands sportler BIS HEUTE keinen einzigen beweis. dabei gehe ich jedoch noch nicht mal soweit, russische sportler zu heiligen zu erheben. ganz im gegenteil. ich glaube sehr wohl, dass sie dopen. so, wie ALLE ANDEREN auch. und das schon immer. eben weil internationale sport-wettkämpfe nur eines sind: propaganda-events, krieg mit sportlichen mitteln, prestige- und imageshows. zuletzt aber: orte des mammons. und: sollten alle gedopten sportler ab sofort alle internationalen sportveranstaltungen meiden, wären diese vor allem eines: leer. als ich meine oma gegen ende ihres lebens fragte „wie das alles damals möglich war“ erntete ich nur stottern und unverständnis. was mich dazu veranlasste, dieses thema nie wieder anzusprechen. auch und insbesondere, weil meine oma (flucht und vertreibung aus breslau) selbst durchaus genügend für mehrere menschenleben gelitten hat. das problem: all jene potentiell warnenden zeitzeugen sterben weg. meine oma ist es bereits. und mit ihnen das leibhaftige
gedächtnis, WAS krieg eigentlich genau heißt. denn krieg ist nicht klinisch und schwarz weiß. krieg ist nicht das, was uns n24 und ntv in immer endloseren pseudo-dokus vorspielen, unterbrochen von lobgesängen auf den neuesten us-panzer, russland-schmähungen und bundeswehr-reportagen. krieg bedeutet endlose grausamkeiten, menschen, die elendig verrecken. verbrennen, aufgeschlitzt, vergewaltigt, verbrannt, verhungert, vergast,
zerfetzt. kinder mit denen all das passiert vor den augen ihrer eltern. meine oma hat all das erlebt – eure großeltern eventuell auch. allein: sie sind nun tot – und mit ihnen stirbt das, was uns vor den verführungen jener eliten bewahrte, die schon damals die lämmer zur schlachtbank führten, und: die auf dem besten wege sind, dies wieder zu tun. ich verstehe mittlerweile, „wie das alles sein konnte“. sehr gut sogar. innerhalb einer generation – spielt sich die gleiche show vor meinen und unseren augen ab. wir müssen letztere nur aufmachen – woran nun leider schon ein guter teil unserer mitbürger scheitert, keine frage.
2001 hielt der damals noch über die maßen respektierte putin, der „retter russlands“, nachfolger des suffkopfs jelzin, der sein land stück für stück an globale konzerne verschacherte, eine gefeierte rede. nicht irgendwo: nein nein – sondern im deutschen bundestag. verabschiedet wurde der mann, der die freundschaft deutschlands und russlands beschwor, gegenseitiges verständnis und eine starke partnerschaft der beiden mächtigsten europäischen staaten wünschte…mit donnerndem applaus und standing ovations. 17 jahre später ist der mann der antichrist. der teufel in person. nicht einmal 17 jahre benötigte ein perfides, aber hochprofessionelles, massenpsychologisches propagandasystem, um die welt völlig umzukehren. die macher und einflusszirkel nutzen hierbei die gleichen techniken, derer sich schon goebbels bediente und die ein edward bernays oder gustave le bon theoretisierte. dabei stehen ihnen heute weitaus mächtigere instrumente und global organisierte institutionen zur verfügung, ihre agenda umzusetzen. und auch der letzte, nahezu freie ort der wissens- und informationsbeschaffung – das internet – steht kurz vor der totalen (meinungs-)kontrolle. die säulen „unserer“ gesellschaft sind es längst: unterwandert und kontrolliert. durch mächtige lobbies und einflusszirkel, die denselben herren dienen. und nun, zu guter letzt, sorgt niemand geringeres als ein LINKER dafür, dass einer der wenigen aufrechten, genau vor diesen realen szenarien warnenden aktiven, seinen wohl verdienten preis nicht erhält. aus fadenscheinigen gründen – die inhaltlich vermutlich weit über den intellekt eines klaus lederer (seines zeichens kultursenator von berlin) hinaus gehen. letztgenannter verhindert aktuell durch stupide zensur und machtmissbrauch und entgegen allen nur irgendwie linken positionen die verleihung des „kölner karlspreises für engagierte literatur und publizistik“ an den unermüdlichen, sehr geschätzten ken jebsen. „man muss gegen willkür und terror auf die straße gehen, sich wehren, mutig sein, nicht weggucken. egal, gegen wen es geht, wenn juden attackiert werden, wenn gegen türken oder muslime vorgegangen wird, wenn frauen verprügelt oder homosexuelle gebasht werden. wenn also irgendwo intoleranz hoffähig gemacht werden soll, wenn der rechtsstaat einknickt, die demokratie versagt – wenn willkür zum terrortool wird. dann muss man sich für die, die es trifft, ins zeug legen. das ist meine humanistische grundhaltung.“ sagt übrigens nicht klaus lederer, sondern niemand geringeres als ken jebsen. DEN aber hält der linke lederer für gemeingefährlich. für neurechts, für antisemitisch. und hat dabei eine mittlerweile erschreckend große gruppe innerhalb der linken hinter sich. nicht weil jebsen starken wert- und moralvorstellungen folgt, sie immer wieder und konsequent seit jahren verteidigt – sondern weil ein mensch, der DAS tut, nicht umhin kommt, offen kritik zu üben an den imperialen invasionen, eroberungskriegen, an globaler gewalt, an furchtbaren verbrechen durch den internationalen militärisch-industriellen komplex. der sich einen staat namens usa hält. weiter weil ein echter humanist nicht drumherum kommt, die verbrechen eines apartheid-staates israel zu benennen, der millionen menschen seit jahrzehnten in immer engeren open-air-kz’s pfercht und nach belieben tötet, bombt und massakriert. letzteres eben genau AUS unserer eigenen historischen verpflichtung heraus. alles andere ist scheinheilig und verlogen. mindestens aber so widerlich zynisch und absurd wie das wirken von „linken“ wie klaus lederer oder gar eines stefan liebich als nato-bordsteinschwalben in der partei „die linke“. die linke selbst, bis dato letztes institutionalisiertes, parlamentarisches bollwerk gegen die globale, neoliberale machtelite, deren selbsternannte „mitte-parteien“, gegen das wirken der sogenannten „westlichen wertegemeinschaft“ und ihrer terrororganisation nato… diese mittlerweile unterwanderte linke überwindet gerade den letzten widerstand oder zerstört ihn selbst. die grünen haben es vorgemacht, wie man von einer in der friedensbewegung verankerten partei über angebliche humanitäre kriege zu einer zähnefletschenden, alles zurecht lügenden, kriegsgeilen und menschenverachtenden partei wird, die dem willen der machteliten dient. özdemir, nouripour, marieluise beck und etliche aus der grünen führungsspitze stehen längst fest auf der atlantikbrücke und anderen nato-lobby-zirkeln. in berlin zelebriert nun also der linke kultursenator lederer die fachgerechte zerlegung der letzten kriegskritischen partei „die linke“. lederer ist einer derjenigen nato-freunde, die sich gerade anschicken, die partei von innen heraus in richtung eroberungskrieg („humanitäre intervention“) zu „reformieren“. dafür stellt er auch ganz gerne mal propagandistisch wertvolle denkmäler für islamistische (aber vom westen geförderte) terrororganisationen vor dem brandenburger tor auf. in den kranken hirnen eines erwähnten stefan liebich (die linke UND mitglied der atlantikbrücke) ist die eroberung der erde durch die westliche wertegemeinschaft überhaupt gar erst die revolution. letzterer, stefan liebich, liebesdiener seiner transatlantischen nato-herren und u-boot in der partei „die linke“, wird seinen herren u.a. durch die veröffentlichung immer neuer, haarsträubender bücher und traktate dienlich, in denen er offen für die nato und ihre verbrecherischen, imperialen kriege wirbt. als randnotiz sei erwähnt, dass der bub einem hinterfragen seiner beweggründe denkbar schlecht standhält. allein die frage, wie er seine mitgliedschaft im nato-lobbyverein „atlantikbrücke“ mit seinem dasein als „linker“ vereinen kann – führt zum sofortigen, kommentarlosen blocken auf seiner facebook-page. gern und selbstlos für euch getestet! wehret den anfängen! wenn „linke“ nicht mehr wissen, was es bedeutet, links zu sein, sich in vorauseilendem gehorsam dienstbar machen bei zensur und diffamierung gegenüber personen, die nichts anderes kennzeichnet, als kritisch zu sein, dann ist die vereinnahmung vollständig geglückt. dann ist bücherverbrennung wieder möglich. sie wird dann „linker protest“ genannt werden. der neue faschismus wird kommen und sagen „ich bin der antifaschismus“. und nochmal danke an klaus lederer. du vollhonk hast mir den finalen abschied von einer transatlantisch und neoliberal indoktrinierten, antirussland-partei leicht gemacht. denn: hinter lederer, hinter liebich und konsorten steht die führungsriege dieser partei. allahopp: lasst sie dort stehen – ALLEIN. der theologe dietrich bonhoeffer wurde im kz von einem mithäftling gefragt, wie er mitglied des widerstandes gegen den faschismus sein kann und den führer töten könne, wenn er doch christ sei und niemanden töten solle. darauf antwortete er folgendes: „wenn ein betrunkener autofahrer mit hoher geschwindigkeit den kurfürstendamm hinunter rast, kann es nicht die einzige und wichtigste aufgabe eines pfarrers sein, die opfer des wahnsinnigen zu beerdigen und deren angehörige zu trösten. viel wichtiger ist es, dem betrunkenen das steuerrad zu entreißen.“ demokratie, meinungsfreiheit, menschenrechte, moral und werte müssen AKTIV verteidigt werden. wenn schon nicht für uns oder unsere kinder – dann schulden wir es denen, die vor uns dafür starben. ich weiß, unvorstellbar, dass unzählige menschen ihr leben gaben – dafür, dass heute uninteressierte kiddies ihre boobs und ihre avocadobrote auf instagram challengen. ganz offensichtlich jedoch – ist eine linke partei (trotz großartiger menschen wie sahra wagenknecht, oscar lafontaine, fabio die masi, andrej hunko, wolfgang gehrcke und einigen anderen) nicht mehr der ort für eine ernsthafte, effektive perspektive. und so geht mein parteibuch nun den weg alles irdischen.
was grundsätzlich mit meiner inneren, über die jahre gewachsenen einstellung harmoniert: dieses system ist nicht reformierbar. warum sollte es das auch sein. warum sollte ein
system selbst dir die mittel zur verfügung stellen, um es zu zerstören. absurd! es ist nicht kaputt oder fehlerhaft oder löchrig – seit jahrzehnten arbeiteten monster daran, diesen kraken so aufzustellen, wie wir ihn heute erleben. die absurdität, davon auszugehen, dass diese repräsentative scheindemokratie dir die mittel lassen würde, auf demokratischem, parlamentarischen wege etwas zu verändern, sollte ein jeder von uns schnellstmöglich ablegen. oh: und das ist auch gar nichts neues, das haben kluge köpfe lange vor uns erkannt. einer davon war rudi dutschke, der führer der apo, der AUSSERPARLAMENTARISCHEN opposition. und dutschke war es auch, der damals schon sagte: „es ist keine zeit nüchterner, kalter, von praxis getrennter reflexion, sondern eine zeit der mobilisierung.“ raus aus den etablierten parteien – leicht kontrollierbare und zu unterwandernde institutionen mit verkrusteten, systemtragenden strukturen. rein in eine apo. also. fangen wir an, uns zu mobilisieren. unkontrolliert von mittlerweile indoktrinierten (partei-)strukturen. ich möchte in 30 jahren nicht hilflos mit den achseln zucken wie meine oma, als ich sie einmal fragte, was SIE eigentlich vor (damals) 70 jahren tat. warum das ganze gewäsch hier? wir haben verantwortung. wir alle. ob du willst oder nicht. und: irgendwie haben wir am ende ja doch
die wahl, wer wir sein wollen: