Klosterweisheit

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Das Geheimnis des Mönchs von Chris Zimmerman
David Bowie on growing older …
Power of Positivity – The Best Lao Tzu Quotes

Maximus der Bekenner
Und dieser Gott, der den Menschen zu seinem Ebenbild und fähig gemacht hat, seine
Zeichen zu lesen, tut etwas Schockierendes: Er taucht ganz in die Natur ein, in den Schoß eines jüdischen Mädchens, und nimmt die menschliche Natur an. Ganz Gott und ganz Mensch. Und dann stirbt er – und bleibt nicht tot. Damit ermöglicht er den letzten Schritt: Er nimmt uns Menschen mit hinauf in das Leben Gottes. Die östliche Orthodoxie nennt
dies theosis, die Vereinigung mit Gott.
Für Maximus ist die Tragweite dessen erschütternd. Adam wurde die Sorge für die Erde übertragen: Als er fiel, wurde auch der Kosmos „dem Verfall unterworfen“ (Röm 8,20–22). Christus kehrt dies um. Er ist nicht nur das „göttliche Licht“, welches das Buch, die Schrift und die Natur, erhellt, sondern er offenbart auch unsere Berufung. Diese, so Maximus,
besteht darin, alle „Spaltungen der Natur“, die wir erleben, durch rationales Verstehen
und liebendes Handeln zu vereinen. Für Maximus ist unsere theosis also Teil der
fortwährenden Inkarnation des Wortes:
Von diesen guten Dingen [in Christus] sind die Formen der Tugenden und die inneren
Prinzipien dessen, was von der Natur erkannt werden kann, als Gestalten und Vorbilder
festgelegt worden, durch die Gott immer bereitwillig Mensch wird in denen, die würdig sind.

Dies könnte auf eine falsche Weise so verstanden werden, dass jeder von uns Christus sein kann. Maximus ist sehr bedacht solche Interpretationen auszuschließen. Vielmehr werden die Menschen im neuen Adam, Jesus, wiederhergestellt und in das Leben Gottes hineingezogen; und der gesamte Kosmos, die gesamte natürliche Welt, wird nach ihnen heraufgezogen. In anderen Worten: es ist für uns natürlich, übernatürlich zu sein. Die menschliche Berufung besteht darin, die Inkarnation in den Kosmos hineinzutragen. Wir tun dies immer, wenn wir mit der Gnade zusammenarbeiten. Jeder Akt der Wahrnehmung des Guten, des Verstehens, der Frömmigkeit, der Liebe setzt die Inkarnation Christi in allen Dingen fort. Hier bestätigt Maximus lediglich die Schrift, die klar und deutlich sagt:
Belügt einander nicht, denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und
seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird,
um ihn zu erkennen. Wo das geschieht gibt es nicht mehr Griechen oder Juden, Beschnittene
oder Unbeschnittene, Fremde, Skythen, Sklaven oder Freie; sondern Christus ist alles und
in allen. (Kol 3, 9–11)

Das ist es, worauf alles hindeutet, was all diese Zeichen uns die ganze Zeit über sagen
wollten: die Vermählung von Himmel und Erde. Es ist, als ob wir, die Braut, alles mitziehen, all die Schnecken und Wälder, Gänse und Galaxien, während wir auf den
Bräutigam zuschreiten. 

Tief verbunden auf wechselnden Pfaden,
Schatten und Licht.
Alles ist Gnade, fürchte Dich nicht.

Kapuzinermönch

Auf den Spuren des Thomas von Aquin in Köln

Peter Seewald, Die Schule der Mönche

Vom Anfangen
Der alte gebückte Mönch sah mich ein wenig traurig an und sagte: „Viele Menschen haben kein Rezept. Sie wissen nicht, an was man sich halten, an wen man sich wenden könnte. Und so missachten sie Gesetze des Lebens, die man nicht ungestraft missachten kann. Wissen Sie, unser Glaube ist ja gar keine von Menschen erdachte Verordnung. Manchmal könnte es so aussehen, ich weiß. Aber ich bin heute alt genug, um mir sicher zu sein, dass es nichts anderes ist als das, was Gott selbst in die Welt gebracht hat.“ Gott verlangt nichts vom Menschen, ohne ihm zugleich die Kraft dafür zu geben. Edith Stein

Positiv denken, aber richtig
Nach Benedikt ist es das Ideal des Mönchtums, „in aller Lauterkeit sein Leben zu bewachen“. Der Ordensvater setzt dabei weniger auf den Kampf gegen die Sünde als vielmehr auf ein positives Tun. Sein Motto: „Tue das Gute und meide das Böse. Suche den Frieden und jage ihm nach.“
„Du kriegst alles, wenn du nur willst“, hat zweifellos einen größeren Reiz als der Lehrsatz: „Erlaube nie deinen Wünschen, und wären es auch nur Wünschlein, dass sie dein Herz beunruhigen.“ Selbst ein Verlangen nach Dingen, die weit in der Ferne liegen, sollte man nach den mönchischen Lebensmaximen dämpfen, denn „Menschen, die solche Sehnsüchte haben, vergeuden ihre Zeit in Zukunftsplänen und kommen niemals zum rechten Frieden“. Der Kirchenlehrer Franz von Sales geht sogar noch einen Schritt weiter: „Du sollst nicht einmal wünschen, gescheiter zu sein, als du bist“, rät er, allen Motivationsgurus zum Trotz, „stattdessen benutze das bisschen Verstand, das du hast.“

Stabilitas
Eines der bedeutendsten Schöpfungsworte aus der Schule der Mönche ist Benedikts Gelübde der Stabilitas, der Beständigkeit. Stabilitas meint zunächst das Bleiben am Ort, das Verharren in der einmal gewählten Klostergemeinschaft. Stabilitas ist die Aufforderung, Bindungen einzugehen und an ihnen festzuhalten, Aufgaben, die einem im Zusammenleben gestellt sind, auch zu- verlässig zu erfüllen. Stabilitas hat aber auch mit Zeit zu tun, mit Still-Stand, zur Ruhe kommen. Einmal einhalten. Letztlich: Zeit gewinnen..
Denn wie heißt es bereits in der Bibel: „Was nützt es euch, wenn ihr die ganze Welt gewinnt, euch selbst aber verliert?“
„Stabilitas gehört mit zum Schwersten, was man von modernen Menschen erwarten kann“, meinte der Pater, „manche empfinden sie vielleicht als Gefängnis. Sie fühlen sich eingesperrt, beeinträchtigt in ihrer Freiheit und Flexibiltät. Sie wollen keine Bindung eingehen und sich nicht festlegen. Bei uns Mönchen ist das gerade umgekehrt. In der restlosen und fraglosen Bindung sehen wir gerade das Große am Mönchtum. Durch sie bekommt unser Leben diese typische innere Kraft.“ Der Pater fuhr fort: „Und überlegen Sie doch einmal, was Sie mit der Losung der Stabilitas den Menschen zurufen können:

bleib, wenn du am liebsten vor dir selbst wegrennen willst
bleib, wenn du die Schule schmeißen willst
bleib, wenn du von deiner Liebsten genug hast
bleib, wenn dich deine Familie nervt
bleib, wenn du den Job schon hinwerfen möchtest
bleib, wenn du lebensmüde bist
bleib, wenn du dein Kind eigentlich weggeben möchtest
bleib, auch wenn du todkrank bist
bleib, wenn du nicht mehr warten willst
bleib, wenn du keine Geduld mehr hast
bleib, wenn du schon aufgeben willst.“

Ora et labora
„Nur der Mensch, der arbeitet, ist der echten Meditation fähig. Und nur der Mensch, der betet, kann bleibende Werte schaffen. Erst wo Gebet und Arbeit zusammenkommen, befindet sich der Mensch im Gleichgewicht. Und das ist die ganze Wahrheit.“ Pater John
Ora et labora – Benedikt musste auch die Arbeit in eine Balance bringen, um die dämonische Seite ihrer Energie erst gar nicht aufkommen zu lassen. „Dem Gottesdienst ist nichts vorzuziehen“, so bestimmte er ganz eindeutig die Prioritäten. Man lasse alles stehen und liegen, wenn die Glocken den Tag mit ihren Mahnrufen .. unterbrechen. Das Wichtigste nämlich sei, sich zuallererst von der Dynamik, die von Gott ausgeht, ergreifen zu lassen und die eigene Lebensqualität zu verbessern.. Mönche fänden es in der Tat absurd, sich von der Arbeit beherrschen zu lassen. Die Freiheit der Gotteskinder einzutauschen gegen einen neuen Sklavendienst. Ein Tag bekommt eine andere Dimension, wenn man nicht blind in ihn hineinstoplert, ihn zur rechten Zeit unterbricht, rechtzeitig aufhört und gut abschließt. „Ora et labora“ seien wie „zwei Flügel, die uns zur Höhe tragen“, hat jemand formuliert, zwei Takte für den Rhytmus eines Lebens.

Lob des Leidens
„Bleibt einem nichts erspart, Pater?“ Seien Sie froh drum. Leiden ist ein Prozeß der Reifung. Wer Leiden innerlich angenommen hat, kann auch den anderen besser verstehen. Das Leid macht den Menschen wieder geschmeidig. Es bricht die Verkrustungen auf. Wer am Kreuz hängt, ist in einer Haltung, in der er beide Arme weit geöffnet hat. Sie können es an Menschen beobachten, die lange Zeit auf ihrem allzu hohen Ross saßen und plötzlich heruntergepurzelt sind. Vorher waren sie abweisend, arrogant, eingebildet. Nun sind sie in der Regel viel weniger selbstsüchtig – und stattdessen viel menschlicher, empfänglicher. Wer Leiden immer aus dem Weg gegangen ist, wird hart und selbstgerecht. Er sieht nur das eigene Verhalten, von dem er annimmt, dass es das Maß aller Dinge ist. Das Leid befreit uns von unserer Anspruchshaltung. Den Anspruch auf Wohlstand, den Anspruch auf Partnerschaft. Selbst vom Anspruch auf Glück und Gesundheit. Leid zeigt: Nichts ist einfach so vorhanden – alles ist ein Geschenk. Wir lernen, uns endlich wieder über Dinge zu freuen, die wir zuvor als so selbstverständlich vorausgesetzt und gar nicht mehr richtig geschätzt haben. Ich glaube, wir würden völlig anders leben, wenn wir uns bewusster machen würden, dass die Dinge vergänglich sind. Bis hin zum eigenen irdischen Leben, das wir ja ebenfalls einmal zurückgeben müssen. Wir würden uns nicht so klammern, weder an Menschen noch an Dinge, sondern viel gelassener und souveräner durch das Leben gehen. Und mit viel mehr Dankbarkeit, Wertschätzung und auch Freude. Anstatt immer erst im Nachhinein, also wenn es zu spät ist, die Freude zu erkennen, die wir vorher eigentlich so leicht hätten haben können.
„Klingt fast poetisch.“ Und doppelt wahr. Die radikalste Wirkung von Leid ist eben, dass es sofort, von einer Sekunde auf die andere, ein sehr scharfes Licht auf unser Leben wirft. Mit einem Male werden unsere kleinen Probleme relativiert. Wer sein Kind in der Krebsstation liegen hat, sieht schon an den Zeitschriften im Wartezimmer, mit welchem Unsinn wir den größten Teil unseres Lebens vergeuden. Mit einem Male wird deutlich, was wirklich wichtig ist im Leben. Und auf wie viele Dinge wir eigentlich verzichten könnten.

Einen Menschen lieben heißt, zu ihm sagen: Du, du wirst nicht sterben. Gabriel Marcel

Peter Seewald: Die Gärten der Mönche

Weise gehen in den Garten. Rabindranath Tagore

Gott pflanzte als erstes einen Garten. Und in der Tat ist dieses das reinste aller menschlichen Vergnügen. Francis Bacon

Eine winzige Blume von irgendeinem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels – das alles verkündet dir, dass der Schöpfer ein Künstler ist. Tertullian

Wollte, Gott hätte mich zum Gärtner oder Laboranten gemacht, ich könnte glücklich sein. J. W. von Goethe

Die wichtigste Aufgabe der antiken Medizin war nicht, Krankheiten zu heilen, sondern die Kunst des gesunden Lebens zu lehren. Theresa von Avila

Du krönst das Jahr mit deiner Güte, Deinen Spuren folgt Überfluss. In der Steppe prangen die Auen, die Höhen umgürten sich mit Jubel. Psalm 65, 10 / 12-14

Der Ort im Kloster, wo man Gott am nächsten ist, ist nicht die Kirche, sondern der Garten. Dort erfahren die Mönche ihr grösstes Glück. Pachomius

Denn die Natur tut, wie wir behaupten, nichts planlos. Aristoteles

Alles wahrhaft Grosse vollzieht sich durch langsames, unmerkliches Wachsen. Seneca

Wer gut und lange leben will, lebe langsam. Marcus Tullius Cicero 106-43 v. Chr.

Gott hat dem Menschen durch das Medium der Pflanzen fast alles geschenkt, was er zu seiner Ernährung, Kleidung und Heilung braucht. John Gerarde, Kräuterbuch (1636)

Wie kann man da noch sterben, wenn man Salbei im Garten hat. Johann Künzli

Wir sollten nicht allzu ängstlich um unseren Körper besorgt sein, doch sollten wir alles tun, was nötig ist, die Gesundheit und Stärke des Körpers zu bewahren, damit wir Gott nach besten Kräften dienen können. Ignatius von Loyola

Deine Kleider sind eitel Myrrhe, Aloe und Kassia, wenn du aus den elfenbeinernen Palästen dahertrittst in deiner schönen Pracht. Psalm 45, 9

Ich habe mein Lager mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt. Sprüche 7, 17

Die Seele ernährt sich von dem, an dem sie sich erfreut. Augustinus

Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in Dir. Hl Augustinus

Im Gebet wird der Geist zum Tempel Gottes, und die Seele wird sein Freund. Basilius

Gott erhört uns nicht nach unserem Willen, sondern zu unserem Heil. Franz von Assisi

Der Tod ist gross. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. Rainer Maria Rilke

Sie sind dann wirklich Mönche, wenn sie wie unsere Väter und die Apostel von ihrer Hände Arbeit leben. Benedikt von Nursia

Merkmal großer Menschen ist, dass sie an andere weit geringere Anforderungen stellen als an sich selbst. Marie von Ebner-Eschenbach (1830 – 1916)

Das Gesetz fordert, die Strafe nimmt, die Gnade gibt.
Franziskus von Assisi (1181 – 3.10.1226), Ordensgründer

The little things we do are the building blocks of the big things God has planned, in our
lives, in history, and in the spinning out of the cosmos. Indeed, little things matter so much to us because they matter so much to God. That is the plain meaning of Jesus’s parable of the talents (Matthew 25:14–31)—a parable of ambition.
Twice in that parable Jesus portrays the master (representing God) as saying, “Well done, good and faithful servant; you have been faithful over a little, I will set you over much;
enter into the joy of your master.” It’s the little things that count, even for God. For in our attention to little things, we imitate Him most perfectly. Our God is the master of the universe, whose mind and power are evident in the formation of the Himalayas, but also in the movement of subatomic particles. And He doesn’t move mountains without moving
a whole lot of electrons in the process!

Aus dem Buch Jesus Sirach
Wer den Vater ehrt,
erlangt Verzeihung der Sünden,
und wer seine Mutter achtet,
gleicht einem Menschen, der Schätze sammelt.

Eremiten in einer Felshöhle, Unbekannter Künstler, 19. Jh

Die drei Greise von Leo Tolstoi
Mutter Teresa (1910-1997), Ordensgründerin
Der einfache Weg!
Die Frucht der Stille ist das Gebet.
Die Frucht des Gebetes ist der Glaube.
Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.
Die Frucht der Liebe ist das Dienen.
Die Frucht des Dienens ist der Friede!

Das Geheimnis des Mönchs von Chris Zimmerman
Als wir das Kloster verließen, fiel unser Blick auf eine Messingtafel mit einem Wort von Franz von Assisi: „Behaltet nichts von euch für euch zurück, sondern gebt euch ganz hin, damit euch als ganze aufnehme, der sich euch ganz hingibt.“

Ein Ruf zur selbstlosen Liebe von Meister Eckhart
Selbstliebe ist die Wurzel und der Grund allen Übels; sie reißt alles hinweg was gut und vollkommen ist. Deswegen muss die Seele, wenn sie Gott kennen will, sich selbst vergessen und sich selbst verlieren. Denn so lange wie sie sich selbst sieht, wird sie Gott nicht sehen und wahrnehmen können.

Jeder der durch die Gnade Gottes seinen Willen völlig und ganz mit Gottes Willen vereint, braucht in seinem inbrünstigen Verlangen nur zu sagen: „Herr, zeige mir was dein innigster Wille ist und gib mir die Kraft ihn zu erfüllen!“ Und Gott wird das tun, so wahr er lebt, und zwar vollkommen und überfließend. … Wenn du dieses Verlangen nicht hast, dann verlange wenigstens danach! Und wenn du selbst das Verlangen nicht hast, dann sehne dich doch wenigstens nach diesem Verlangen! Meister Eckhart

Über die Liebe zu den Armen von Basilius
Basilius der Große, wurde in 329 n. Chr. in Caesarea geboren. Sein Leben als Mönch war
geprägt von seiner Liebe zur Armut und seiner Verachtung aller menschlichen Ehre und Schmeichelei gegenüber. Er folgte dem Vorbild Jesu und gab seinen Besitz den Armen.
Er reiste viel und holte sich Rat und Ermutigung bei Einsiedlern. Später gründete er immer wieder Klöster und wurde als Kirchenlehrer bekannt. Aber selbst dann verbrachte er die meiste Zeit in der Stille und teilte sich die Stunden zwischen Gebet, Bibelstudium und praktischer Arbeit ein.

Das Brot, welches ihr nicht benutzt ist das Brot der Hungrigen; die extra Kleidung, die in
euren Schränken hängt ist der Mantel für den, der nackt ist; eure Schuhe, die ihr nicht tragt, sind die Schuhe derer, die barfuß gehen müssen; das Geld das ihr beiseitegelegt habt ist das Geld welches den Armen gehört. Und jede Tat der Nächstenliebe, die ihr hättet tun können, und doch nicht getan habt, ist eine Ungerechtigkeit, die ihr selbst begangen habt.

Auf dieser Erde werdet ihr vielleicht nicht als Bürger akzeptiert, aber der Himmel wird euch willkommen heißen. Die Welt mag euch verfolgen, aber eines Tages werden euch die Engel in die Gegenwart Christi tragen. Er wird euch sogar Freunde nennen und ihr werdet das
ersehnte Lob hören: „Gut gemacht, du guter und treuer Diener … hier ist deine Belohnung … und ich werde auf deine Worte hören, so wie du auf meine gehört hast.“

ALTVATER PAISIOS über das Zeichen des Tieres
🙏🙏
SEHR LESENSWERT

…. Möglicherweise werdet auch ihr vieles davon durchmachen müssen, wovon in der
Apokalypse die Rede ist. Allmählich wird aber vieles zum Vorschein kommen. Vor wie vielen Jahren fing ich unglücklicher an zu rufen! Die Lage ist furchtbar, man könnte den Verstand verlieren! Die Torheit hat jegliche Grenzen überschritten. Die Apostasie (der Abfall vom Glauben) ist schon angebrochen und jetzt bleibt nur eins, dass der Sohn des Verderbens kommt. Die Welt wird sich in ein Irrenhaus verwandeln. Es wird der reine Wirrwarr herrschen, wo jeder Staat beginnt, das zu tun, was ihm in den Sinn kommt…..
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Im Jahre 1987 schrieb der Einsiedler und Altvater eine Broschüre über das Zeichen der Zeit und setzte die Gläubigen in Kenntnis, dass man die Einführung des neuen ökonomischen Systems nicht unterstützen und fördern darf. Diejenigen, die sahen, dass ihre Pläne scheiterten, schickten drei ihrer Leute mit der Drohung, ihm Böses anzutun. In dem Augenblick, als sie das Land betraten und den Heiligen Berg bestiegen, wusste er über ihre Anwesenheit schon Bescheid und behielt sie im Auge. Er sah, dass sie gereizt waren und ihn zu
töten beabsichtigten.

„Ich“, sagte der Altvater, „freute mich natürlich, als ich sah, dass sich mir eine Gelegenheit bot, eher zu Christus zu gehen.“ Jedoch geschah in ihrem Inneren etwas. Sie verliefen sich, weil sie in der Dämmerung hinunterstiegen, Gott blendete sie, und die Ärmsten übernachteten weit entfernt, stürzten in einen Abgrund und verletzten sich.

Am nächsten Tag früh morgens wollten sie eiligst nach Karyes zurückkehren und als sie an der Zelle des Altvaters vorbeikamen, schrien sie ihn an und bedrohten ihn: Sie würden ihm seine Zunge abschneiden, wenn er nicht aufhört, ihren Plänen Hindernisse in den Weg zu legen.

Später, als ich am Nachmittag zu ihm kam, erzählte er mir über das Geschehnis und sagte scherzhaft: – Hätten sie Böses getan, wenn sie mir die Zunge abgeschnitten hätten?
Was sagst du dazu? Und er lachte.

Christus hat uns in Kenntnis gesetzt!

– Der Altvater war sehr besorgt, als er sah, dass die Brüder es sich nicht so „annehmen“, wie er es sagte, das heißt „Botschaften“ darüber, wie oft sich die Prophezeiungen der Heiligen Schrift in unseren Tagen erfüllen. Während für ihn die Dinge völlig offensichtlich waren, verstanden die anderen gar nichts. Also sprach er:

– Gott hat durch Seine Propheten Sein Volk davon in Kenntnis gesetzt, dass Er Fleisch annehmen wird, und hat ausführlich mitgeteilt, wo Er geboren wird, wie Er geboren wird, aus welchem Geschlecht und von welcher Frau. Überhaupt haben alle Propheten über ein und dieselbe Person in Einzelheiten aus Seinem Leben vorausgesagt; dass er Tote erwecken wird, Blinde sehen, Lahme laufen werden, das Er in Jerusalem einziehen wird, sitzend auf einem jungen Esel, auf den sich kein anderer gesetzt hat, dass Er getötet wird, dass Ihn Sein Jünger verrät, und mehr noch, dass er dafür gar dreißig Silberlinge verlangt. Über dieses Geld haben die Propheten sogar vorausgesagt: Da es unehrliches Geld ist, wird man es nicht in den Tempelschatz legen, sondern den Acker des Töpfers als Begräbnisplatz für die Fremden kaufen. Sie haben prophezeit, dass Er gekreuzigt wird – und zwar zwischen zwei Räubern – und am dritten Tage aufersteht. Kurz, obgleich Gott durch Seine Propheten Sein Volk darüber in Kenntnis gesetzt hatte, dass Er kommen wird, konnte das Volk die Wahrheit nicht erkennen, weil es seine Herzensliebe andern zugewandt hatte. Sie wussten von den Prophezeiungen und sahen, dass sie sich alle in der Person Christi bis in die letzten Einzelheiten erfüllen: Wobei selbst Judas sagte, als man ihn fragte: „Dreißig Silberlinge, nicht einen, mehr, nicht einen weniger, genauso viel, wie die Schrift sagt.“ Selbst danach vermochten sie es nicht zu verstehen.

– Dasselbe geschieht auch in unseren Tagen. Christus gab uns durch die Propheten des
Alten Testaments und durch Seine prophetischen Worte und Weisungen („Ich habe euch im Voraus gesagt …“) und durch Seine Apostel Kenntnis davon, was Seiner Wiederkunft vorausgehen wird, um die Menschen zu belehren, dass Er Leiden schicken wird. Zum Beispiel, sagt Er voraus: „Und es werden die Menschen von großer Glut versengt.“ Die Glut ist bereits allmählich im Auflodern und vergrößert sich ständig. „Der Wermut“ (Tschernobyl: ukrainisch Wermut) ist schon gefallen, l/3 der Meere wird verseucht und die Statistiker sprechen schon davon, dass wir heute vor der größten ökologischen Katastrophe des Planeten stehen.

– Außerdem, – fuhr der Altvater fort – gab uns Christus davon Kenntnis, dass jener, der sich Seine Eigenschaften und Seinen Namen aneignet, das heißt der Antichrist, in die Welt kommen wird und mit Gewalt ein ökonomisches System einführt, das den ganzen Welthandel kontrollieren wird, und die Menschen weder kaufen noch verkaufen können, nur jene, die sein Siegel nehmen werden und die konkrete Zahl – nämlich – 666, tragen werden.

– Und obwohl wir sehen, dass alles, was uns die Propheten verkündet haben, in Erfüllung geht, eben auch die konkrete Zahl 666, können wir noch immer nicht begreifen, wo wir eigentlich stehen. Auch damals sprach die Schrift von „dreißig Silberlingen“ aber sie hatten nicht verstanden, dass es um Christus ging. Die Schriften sagen, dass 666 die Zahl des Antichristen ist. Auch jetzt schon verwendet das ökonomische System, das den ganzen Welthandel kontrollieren wird, diese Zahl und trotz allem können die Menschen nicht
verstehen, was vor sich geht.

– Leider haben wir nicht begriffen, dass ein Feuer, das gerade aufflammt, mit einem Glas Wasser gelöscht werden kann, wenn wir es aber brennen lassen und sagen:
„Ach, das macht nichts“, dann wird es zu einem großen Brand, der alles verzehrt.

Das ist keine zufällige Zahl!

Im Jahre 1987 gab es einen sehr großen Streit wegen der Zahl 666. Die einen sagten, dass diese Zahl keine Bedeutung hat, andere bestanden darauf; dass man die Zahl ändern und durch eine andere Zahl ersetzten muss. In dieser Verwirrung fragten wir den Altvater:

– Geronda, aus welchem Grunde nimmt man genau diese konkrete Zahl, wo es doch solche Streitigkeiten und Einwände dagegen gibt und ungeachtet dessen, dass selbst die Heilige Schrift von dieser Zahl als einer symbolträchtigen Zahl kündet, geben sie in nichts nach und ersetzen sie nicht.

Dann gab er uns mit der ihn auszeichnenden Weisheit Erklärungen und wir hörten ihm mit Erstaunen zu:

… Also, da die Juden in der Zeit des Alten Testaments verschiedene Kriege führten und viele Völker unterjochten, wollten sie damals alle unterworfenen Völker mit einer nationaler Steuer belegen, als Zeichen für deren Hörigkeit. Im Alten Testament steht geschrieben: Das Gold, das jedes Jahr in die Schatzkammer des Salomo floss, war die Menge von sechshundertsechsundsechzig goldenen Talenten. „Das Gewicht des Goldes, das alljährlich bei Salomo einging, betrug sechshundertsechsundsechzig Goldtalente.“ (Kön 10,14) Also können wir sehen, dass diese Zahl nicht zufällig ist, sondern sie ist auf den nationalen Vorteil der Juden ausgerichtet, die nicht an unseren Herrn geglaubt haben und deshalb die Prophezeiungen für nicht erfüllt halten. Sie werden einem Irrtum unterliegen, indem sie den Antichristen zum Messias machen, mit dem sie die ganze Welt zu unterwerfen hoffen. Auf diese Art und Weise wird als konkrete Zahl der Unterwürfigkeit wiederum die alte nationale Steuerzahl (sechshundertsechsundsechzig) eingesetzt, die sie auch damals, im Altertum, den unterjochten Völkern auferlegt hatten. Und für sie ist es eine heilige Zahl, die mit dem alten Ruhm ihres Vaterlandes verbunden ist, als vorwiegend das jüdische Volk das auserwählte Volk Gottes war. Das ist der Grund, weshalb sie diese Zahl nicht ändern wollen.

Über das Zeichen der Zeit

Der Antichrist

– Gerondal, sagen Sie uns etwas über den Antichristen.

– Wollen wir jetzt besser über Christus sprechen … Seien wir so nah wie möglich bei Christus. Denn, wenn wir mit Christus sind, wozu brauchen wir vor dem Antichristen Angst zu haben? Oder gibt es jetzt etwa keinen Geist des Antichristen? Ohnehin schafft das Böse den antichristlichen Geist. Und wenn das Ungeheuer, der Antichrist geboren wird und verschiedene wahnsinnige Taten anrichtet, so wird er sich am Ende doch dem Spott preisgeben. Aber es werden viele Ereignisse geschehen. Möglicherweise werdet auch ihr vieles davon durchmachen müssen, wovon in der Apokalypse die Rede ist. Allmählich wird aber vieles zum Vorschein kommen. Vor wie vielen Jahren fing ich unglücklicher an zu rufen! Die Lage ist furchtbar, man könnte den Verstand verlieren! Die Torheit hat jegliche Grenzen überschritten. Die Apostasie (der Abfall vom Glauben) ist schon angebrochen und jetzt bleibt nur eins, dass der Sohn des Verderbens kommt. Die Welt wird sich in ein Irrenhaus verwandeln. Es wird der reine Wirrwarr herrschen, wo jeder Staat beginnt, das zu tun, was ihm in den Sinn kommt. Walte Gott, dass die Interessen derer, die die große Politik machen, zu unseren Gunsten sein mögen. Stets und ständig werden wir etwas Neues zu hören bekommen. Vor unserem Angesicht werden die unwahrscheinlichsten, die sinnlosesten Ereignisse geschehen. „Gut“ daran ist nur, dass diese Ereignisse einander sehr schnell ablösen werden.

Der Ökumenismus, der gemeinsame Markt (common market), ein großer Gesamtstaat,
eine Religion, welche nach ihrem Maß zugeschnitten sein wird. So sind die Pläne dieser
Teufel. Die Sionisten bereiten schon jemanden zum Messias vor.

Für sie wird der Messias der König sein, das heißt, er wird hier auf der Erde herrschen. Die Zeugen Jehovas warten auch auf den irdischen König. Die Sionisten führen ihren König zunächst ein und die Zeugen Jehovas nehmen ihn an. Alle werden ihn als König anerkennen, sie sagen: „Ja, er ist das.“ Es wird eine große Verwirrung ausbrechen. In dieser Wirrnis werden alle den König haben wollen, der sie retten kann. Und dann werden sie einen Menschen aufstellen, der sagen wird: – „Ich bin der Imam, ich bin der fünfte Budda, ich bin der Christus, den die Christen erwarten, ich bin derjenige, auf den die Zeugen Jehovas warten, ich bin der Messias der Juden.“ Er wird fünf „Ichs“ haben.

Der Evangelist Johannes spricht in seiner ersten Botschaft: „Kinder … der Antichrist ist im Kommen und jetzt schon hat der Antichrist vieles getan.“ Er meint damit nicht, dass sich der zu erwartende Antichrist Verfolgern wie einem Maximilian und einem Diokletian ähneln wird, sondern, dass der zu erwartende Antichrist sozusagen die Inkarnation des Teufels sein wird. Er erscheint dem Volke Israel als Messias und verführt die Welt. Es brechen schwere Zeiten an und uns erwarten große Prüfungen. Die Christen werden große Verfolgungen ertragen müssen. Unterdessen ist es offensichtlich, dass die Menschen es nicht einmal verstehen, dass wir schon die Zeichen der (letzten) Zeit erleben, dass das Siegel des Antichristen bereits Realität wird. Es scheint, als ob nichts geschieht. Deshalb sagt die Heilige Schrift, dass sich sogar Auserwählte verblenden lassen. Diejenigen, welche Gott nicht zugeneigt sein werden, bekommen keine Erleuchtung von Gott und lassen sich in den Jahren der Apostasie verführen. Denn derjenige, auf dem keine Gnade Gottes liegt, besitzt keine geistige Klarheit, wie auch der Teufel nicht.

– Aber Geronda, glauben denn die Sionisten an den Antichrist und daran, was mit ihm verbunden ist?

– Sie wollen die Welt regieren. Um ihr Ziel zu erreichen, verwenden sie Zauberei und Satanismus. Die Anbetung des Satans betrachten sie als die Kraft, die ihnen hilft, ihre Pläne zu verwirklichen. Folglich wollen sie die Welt mit Hilfe der satanischen Kraft regieren. Gott beziehen sie gar nicht in ihre Rechnung ein. Aber wird Gott sie dabei segnen? Aus all diesem wird Gott dennoch viel Gutes hervorbringen. Die vorherigen satanischen Theorien haben siebzig Jahre geherrscht, diese aber werden sich kaum sieben Jahre halten.

– Geronda, wenn ich vom Antichrist höre, empfinde ich Angst.

– Wovor hast du Angst? Wird er schrecklicher sein als der Teufel? Er ist ein Mensch. Schau, die Heilige Marina hat den Teufel durchgeprügelt, und wie viel Dämonen hat die Heilige Justina besiegt! Man darf aber das Wichtigste nicht vergessen: Wir sind nicht auf diese Welt gekommen, um uns gemütlich einzurichten.

Der irdische König der Juden

Das Zeichen dessen, dass sich die Erfüllung der Prophezeiungen nähert, wird die Zerstörung der Omar-Moschee in Jerusalem sein. Man wird sie zerstören, um den Tempel des Salomo wieder zu errichten, der sich, wie man sagt, an deren Platz befand. Im wiederhergestellten Tempel werden die Sionisten letztendlich den Antichristen als Messias ausrufen. Ich habe gehört, dass sich die Juden schon auf die Errichtung des Tempels des Salomo vorbereiten.

– Geronda, warum glauben die Juden, die das Alte Testament lesen, nicht an den Christus?

– Warum fährst du denn nicht hin und sagst es ihnen? Die Juden leiden seit Teuer an Fanatismus. Sie verstehen es sehr wohl, aber der Egoismus blendet sie. Wären sie ein bisschen aufmerksamer, würde keiner von ihnen im Judaismus verbleiben.

– Wie interpretieren sie denn das Gelesene?

– Wie haben sie es immer interpretiert und wie erklären sie es heute? Den geistigen Sinn wandeln sie in materiellen um. Schau dir zum Beispiel an, wie sie die Worte des Propheten Jesaja „die Wüste von Jordan wird aufblühen“ erklärt haben. Um zu zeigen, dass die Wüste „aufgeblüht ist“, haben sie einen Fluss umgelenkt, Terrassen, Gärten angelegt, Bananen, Zitronen, Apfelsinen angebaut, haben alles begrünt, und jetzt sagen sie: „Die Wüste ist aufgeblüht.“ Auf derartige Weise erklären sie alles. Währenddessen beziehen sich doch die Worte des Propheten auf die Wiedergeburt der Welt in der Heiligen Taufe, im „Bad des erneuerten Seins“.

– Warten sie jetzt auf den irdischen König?

– Ja, auf den Antichrist. Die Rabbiner wissen, dass der Messias gekommen ist und gekreuzigt wurde. Ich habe von einem Menschen erfahren, dass, wenn ein Jude im Sterben liegt, zu ihm ein Rabbiner kommt und ihm ins Ohr sagt: „Der Messias ist gekommen.“ Siehst du, ihr Gewissen entlarvt sie, sie spüren ihre Schuldner nehmen keine Demut an.

– Aber was für einen Nutzen bringt es, dass diese Worte dem Sterbenden gesagt werden?

– Keinen. Sie sagen das einfach deshalb, weil sie von ihrem Gewissen angefochten werden. Sie denken, wenn diese Worte einmal gesagt sind, ist alles in Ordnung.

– Und hören die anderen diese Worte nicht?

– Nein, das wird ins Ohr gesagt. Und da begann die jüdische Jugend, sich gegen die Rabbiner aufzulehnen. „Der Messias ist gekommen“, sagen sie, „welchen Messias sucht ihr?“ In Amerika gibt eine Gruppe von Jugendlichen, die die Heilige Schrift vom Standpunkt der Geschichte aus studiert, eine Zeitschrift heraus, in der geschrieben steht: „Der Messias ist gekommen. Demjenigen, der nicht daran glaubt, dass der Messias bereits gekommen ist, schicken wir diese Zeitschrift umsonst zu, damit er daran glaubt. Sobald er aber zum Glauben gekommen ist, möge er die Zeitschrift abonnieren, damit wir sie anderen zuschicken können und diese auch Gläubige werden.“

– Sind sie Juden?

– Ja, Juden.

– Und wurden sie Christen?

– Ach, heutzutage bedeutet sogar das, dass sie glauben schon etwas.

– Können vielleicht Rabbiner heimliche Christen sein? Ein Rabbiner und heimlicher Christ?

– Bleibt etwa ein Mensch Rabbiner, wenn er Christ geworden ist? Was denn, wird er den Juden beibringen, dass der Messias noch nicht gekommen ist, und wenn sie im Sterben liegen, wird er etwa zu ihnen sagen Er sei schon gekommen?

Das Siegel 666

– Geronda, wie bald werden diese Ereignisse geschehen?

– Sie verzögern sich um deinetwillen und um meinetwillen, damit wir eine gute geistige Einstellung erlangen. Gott duldet uns, weil, wenn das alles jetzt passieren würde, wären wir beide verloren. In der Lehre Christi wird die konkrete Zeit nirgendwo erwähnt, die Heilige Schrift aber sagt, dass das Eintreten dieser Ereignisse durch die Zeichen der Zeit angekündigt wird. Seien wir immer vorbereitet und wenn diese Zeit heranrücken wird – werden wir es schon sehen. Dann werden wir es sicher wissen. Der Heilige Andreas von Cäsaria sagt: „Den Nüchternen wird es die Zeit und die Erfahrung eröffnen.“

Ich habe ein Buch in die Hand bekommen, auf dessen Umschlag drei große Sechsen standen. Schamlose Leute! Sie machen das zu dem Zweck, die Ziffer Sechs in einem schönen Licht darzustellen und die Menschen daran zu gewöhnen. So wird auch allmählich das Siegel kommen.

– Geronda, auch Druckverschlüsse für die Kleidung werden auf solchem Karton verkauft, worauf die Zahl 666 steht.

– Ja, verfluchter Teufel! Auf die Kreditkarten hat man die drei Sechsen schon längst draufgesetzt und jetzt auch noch auf die Verschlüsse! Viele drucken 666 als Firmenzeichen ab, damit ihre Waren bevorzugt werden. Der eine unterstützt den anderen. Das heißt für 666 (das ist wie eine Parole) wird als Antwort 666 angenommen. Es steht geschrieben, wenn sich das Emblem mit der Schlange, die ihren eigenen Schwanz frisst, ausbreiten wird, dann bedeutet das, dass die Juden die ganze Welt unterjocht haben. Dieses Zeichen steht jetzt bereits auf einigen Geldscheinen. Die Zahl 666 verbreitet sich schon in China und in Indien.

– Geronda, woher kennen sie die Zahl, um sie auf die Sachen aufzubringen?

– Der Evangelist Johannes wusste, was der Teufel machen wird, ebenso wie die Propheten vorausgesagt hatten, dass Christus für „dreißig Silberlinge“ verkauft wird, dass Er mit Essig getränkt und Sein Gewand geteilt wird. Vor zweitausend Jahren stand in der Apokalypse geschrieben, dass die Menschen mit der Zahl 666 besiegelt werden. „Wer Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres: denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig“, 666 ist für die Juden ein Symbol der Wirtschaft. Wie die Heilige Schrift sagt, haben die Juden, die von ihnen in verschiedenen Kriegen unterworfenen Völker mit einer konkreten Steuer belegt. Die jährliche Steuer betrug 666 Goldtalente. Jetzt führen sie ihre alte Steuerzahl wieder ein, die mit ihrer ruhmreichen Vergangenheit verbunden ist, um die ganze Welt zu beherrschen. Deshalb wollen sie diese Zahl nicht durch eine andere ersetzen. Also 666 ist das Symbol des Mammons. Es wurde dem Goldmaß entnommen. Das, wovon der Heilige Johannes der Theologe gesprochen hat, kannten sie nicht, aber der Mammon bleibt dabei immer noch Mammon. „Ihr könnt nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen.“

Alle Dinge werden ihren Lauf nehmen. In Amerika hat man bereits die Hunde mit einem Siegel gekennzeichnet. Durch den Sender können sie die Radiowellen erkennen und die Hunde orten, damit sie wissen, wo sich jeder Hund befindet. Obdachlose Hunde, die kein Kennzeichen haben, werden per Laserstrahlen ¬getötet. Später beginnt man auch die Menschen zu töten. Es sind Tonnen von Fischen gekennzeichnet worden, und man beobachtet über Satelliten, in welchem Meer sie sich befinden. Und jetzt ist noch eine neue Krankheit aufgetreten, gegen die schon ein Impfstoff gefunden wurde. Die Impfung wird obligatorisch sein, und während der Mensch geimpft wird, wird ihm auch das Siegel aufgeprägt. Wie viele Menschen sind schon in Amerika mit Laserstrahlen besiegelt: Die einen auf der Stirn, die anderen auf der Hand. In der Konsequenz aber wird derjenige, der mit der Zahl 666 nicht markiert wird, weder kaufen noch verkaufen können, noch ein Darlehen erhalten, noch eine Arbeit bekommen. Ein Gedanke sagt mir, dass der Antichrist mit diesem System die ganze Welt unterwerfen will. Die Menschen, ob sie nun rot, schwarz oder weiß sind, die sich außerhalb dieses Systems befinden, bekommen keine Arbeitsmöglichkeit und werden zu sozialen Parias. Auf diese Weise wird damit der Antichrist mit Hilfe eines Systems, welches die gesamte Weltwirtschaft kontrolliert, aufgezwungen, und nur diejenigen, die das Siegel – die Markierung mit der Zahl 666 – annehmen, werden Handelsbeziehungen unterhalten können.

Wie sehr werden aber die Menschen leiden müssen, die das Siegel angenommen haben! Ein Fachmann hat mir davon berichtet, dass die Laserstrahlen sehr schädlich für den Menschen sind. Die Menschen, die das Siegel angenommen haben, bekommen eine Strahlendosis so stark wie Sonnenstrahlen und nehmen einen solchen Schaden, dass sie sich vor Schmerz auf die Zunge beißen werden. Denjenigen die kein Siegel annehmen werden, wird es besser als den anderen gehen, weil Christus ihnen helfen wird. Und das ist keine nichtige Sache.

– Wann wird Er ihnen helfen, Geronda? Nachher?

– Nein, schon sofort.

– Geronda, wie soll es ihnen denn besser als den anderen gehen, wenn sie weder kaufen noch verkaufen können werden?

– Du wirst es sehen. Gott weiß schon, wie. Und ich weiß es auch. So stehen die Dinge. Diese Frage hat mich sehr beschäftigt, und Gott hat mir … eine „telegraphische“ Mitteilung geschickt. Natürlich kümmert sich Gott um uns! Oh Ja! …

– Warum wird, Geronda, das Siegel auch „Kennzeichnung“ genannt?

– Weil es nicht nur oberflächlich draufgesetzt wird „Zeichen“ – wie ist das gemeint? Das heißt doch tiefe, gerade Linien ziehen, nicht wahr? Das Siegel wird eine Kennzeichnung sein, das zuerst auf alle Waren aufgebracht wird, und später werden die Menschen dazu gezwungen, sich das Siegel auf die Stirn oder auf die Hand prägen zu lassen. Vor zwei Jahren habe ich einem Arzt aus Toronto über das Siegel erzählt, und jetzt hat er mir mitgeteilt, dass er in einer Zeitung gelesen hat, wie statt der Kreditkarte bereits der Fingerabdruck verlangt wird. Sie eilen voraus, aber man kann nicht sagen, dass genau dies oder jenes geschehen wird. Manche Fernseher, die vor kurzem nach Griechenland gebracht wurden, haben eine besondere Einrichtung, welche die Fernsehzuschauer überwacht. Bald werden alle, die einen Fernseher besitzen, während sie fernsehen, zur gleichen Zeit von anderen beobachtet werden! Die Menschen werden sowohl beobachten, als auch der Beobachtung ausgesetzt sein. Ihr ganzes Leben, alles, was sie sagen, was sie tun, – alles wird mit Hilfe des Computers kontrolliert werden. Siehst du, was für eine Diktatur der Teufel ersonnen hat? In Brüssel ist für den Zentralcomputer ein ganzer Palast mit drei Sechsen aufgebaut worden. Dieser Computer kann Milliarden von Menschen kontrollieren. Sechs Milliarden sind fast die ganze Welt. Eine Beichte per Knopfdruck! Einige Europäer haben ihren Protest eingelegt, weil sie eine weltweite Diktatur fürchten. Aber wir, die Orthodoxen, widersetzen uns dem, weil wir keinen Antichristen wollen und natürlich wollen wir auch keine Diktatur. Uns erwarten ernste Ereignisse, aber sie werden nicht lange währen. So wie die Orthodoxie unter dem Kommunismus scheinbar „verschwunden“ war, so wird sie auch jetzt „verschwinden“.

Die neuen Personalausweise

– Geronda, wissen Sie, ein Mensch hat gesagt: „Und wie sieht es denn mit der Banknote über fünftausend Drachmen aus? Auf ihr ist dreimal die Sechs vorhanden und wir benutzen sie dennoch! Dasselbe wird auch auf dem Personalausweis sein.“

– Fünftausend Drachmen – das ist ein Geldschein. Auf dem englischen Pfund ist auch die Königin Victoria aufgezeichnet, aber das beunruhigt mich nicht. „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gebührt.“ Aber es ist eine andere Sache, wenn es sich um den Personalausweis handelt. Das ist kein Geld, sondern ist etwas ganz persönliches. Das griechische Wort „Tavtotita“ besitzt einen buchstäblichen Sinn, das bedeutet, dass sich der Mensch mit dem, was er, sich quasi deklarierend, vorweist, selbst identifiziert. Sie schieben mir somit den Teufel unter und ich unterschreibe, dass ich ihn annehme? Wie kann ich mich überhaupt auf so etwas einlassen?

– Geronda, und welcher Zusammenhang besteht zwischen dem, neuen Ausweis und dem Siegel (dem Malzeichen des Antichristen …)?

– Der neue Personalausweis – das ist nicht das Siegel. Das ist die Einführung des Siegels.

– Geronda, die Leute fragen, was sie tun sollen im Zusammenhang damit, dass ihnen die neuen Ausweise aufgezwungen werden.

– Wenn sie danach fragen, dann empfehlt ihnen am besten, sich mit Ihren Beichtvätern zu beraten und Geduld aufzubringen, damit sie sehen, auf welche Weise sich die Kirche verhalten wird, denn es stellen nämlich viele Leute Fragen, aber nur wenige verstehen die Antworten. In der Broschüre „Zeichen der Zeit“ habe ich über all dies mit äußerster Klarheit geschrieben. Ein jeder möge im Einklang mit seinem Gewissen handeln. Natürlich gibt es auch solche, die sagen: „Das ist die Meinung eines einzelnen Mönchs. Das ist nicht die Position der Kirche.“ Allerdings war die von mir geäußerte Meinung nicht meine eigene. Alles, was ich getan habe, ist, dass ich die Worte von Christus, die Worte des Evangeliums, dargelegt habe, denn die eigene Meinung sollen wir dem Willen Gottes unterwerfen, welcher im Evangelium ausgedrückt ist. Andere aber erzählen das, was meinen Worten entgegengesetzt ist und behaupten (während sie sich hinter meinem Namen verstecken), das habe Vater Paissios gesagt. Dritte aber, die das hören, ziehen gar nicht in Betracht, dass dies äußerst ernsthafte Fragen sind, sie fragen nicht, ob ich das in Wirklichkeit gesagt habe, sondern nehmen es in gutem Glauben an. Ich habe keine Angst, ich spreche ohne Umschweife. Es kommen irgendwelche Leute zu mir in die Einsiedelei und werfen „Sechsen“ in meinen Briefkasten. Das geht gerade noch, es macht nichts. Aber einmal haben sie eine Pappschachtel hinter die Hofpforte geworfen. Ich dachte, es wäre jemand gekommen, hätte mich nicht angetroffen und hätte für andere aufgeschrieben: „Er ist nicht da.“ Dann habe ich das gelesen und was sehe ich da! Einen solchen Frevel und üble Beschimpfung, wie sie nicht einmal ein gewöhnlicher Weltmensch je zu hören bekommt. Es wird eine Reinigung geben für all diesen Schmutz, sie kommt auf jeden Fall, aber wir werden ein Gewitter durchmachen müssen. Die Leute haben sich schon zum Kampf erhoben. Mit vielen Gebeten müssen auch wir uns erheben.

Die einen machen sich Sorgen über das Problem mit dem Personalausweis, andere aber nutzen das aus und schaffen Schwierigkeiten. Die Kirche muss einen richtigen Standpunkt einnehmen, sie muss zu den Gläubigen sprechen, es ihnen erklären, damit sie verstehen, dass die Annahme des neuen Ausweises ein Fallen, ein Niedergang sein wird. Und gleichzeitig muss die Kirche vom Staat einfordern, dass der neue Personalausweis zumindest nicht obligatorisch sein wird. Wenn die Position, die von der Kirche vertreten wird, ernsthaft sein wird, wenn der Freiheit der Gläubigen gegenüber Respekt erwiesen wird, so dass derjenige, der will, den neuen Ausweis nimmt und wer nicht will, verbleibt bei dem alten, dann werden nur wenige Leute mit festen Überzeugungen die drei „Sechsen“ nicht annehmen. Auf jene warten Prüfungen, denn die übrigen werden gegen sie vorgehen. Die Mehrheit der Leute nimmt den Ausweis mit der Zahl des Tieres an. Die, welche Ruhe und Komfort wünschen, nehmen die neuen Ausweise an, aber die unglücklichen, die frommen und ehrfurchtsvollen Gläubigen behalten die alten Dokumente, und deswegen wird man sie quälen.

Heute besitzt selbst das Versprechen eines Ministers, dass 666 auf den Ausweisen nicht vorhanden sein wird, weder offen sichtbar, noch verdeckt, sogar eine gewisse Bedeutung. Lassen wir Geduld walten, die Zeit wird es zeigen. Ihre Worte darüber, dass es die drei Sechsen nicht geben wird, sind schon etwas. Sie haben selbst begonnen, sich davon loszusagen. Wir werden ja sehen, was sie in letzter Konsequenz auf die Ausweise aufdrucken werden. Aber bis die Zeit kommt, wenn die neuen Personalausweise anfangen werden sich auszubreiten, kann sich auch der Zorn Gottes entfalten. Und dann ist es doch auch so, dass durchaus nicht alle zusammen innerhalb von vierundzwanzig Stunden die neuen Ausweise erhalten. Zunächst werden die ersten Personaldokumente erscheinen, man wird sie prüfen und erörtern, und sollte sich der Minister als ein Lügner erweisen, dann wird der Kampf dagegen rechtschaffen sein. Wenn wir aber jetzt die Proteste fortsetzen, dann werden diejenigen, die das alles einfädeln und lenken, sagen: „Schaut her, die Orthodoxen richten Verwirrung an.“ Die Frage wurde noch nicht einmal erhoben, und sie schreien schon aus ganzer Kehle und protestieren. Ein guter Wachhund bellt, wenn ein Dieb kommt. Wenn der Dieb wegläuft hört er zu bellen auf. Wenn der Wachhund jedoch ununterbrochen bellt, kann man ihn nicht als einen guten Wächter bezeichnen.

– Aber, Geronda, es wurde außerdem gesagt, da es einmal so ist, dass bei uns Toleranz gegenüber dem Glauben herrscht, wird in den neuen Ausweisen die Glaubenskonfession nicht angegeben werden.

– Ja, diese interessiert gar nicht, wohingegen mich das schon interessiert, denn das ist das Ausweisdokument meiner Persönlichkeit. Dort steht geschrieben, woher ich komme und was für ein Mensch ich bin. Wenn die Glaubenskonfession fehlen wird, werden Probleme entstehen. Zum Beispiel, irgendjemand kommt in eine Agentur für Eheschließungen. Wenn in seinem Personalausweis geschrieben steht „Glaube: orthodox“, unwichtig, von welcher Art, dann ist alles in Ordnung. Wenn nun aber die Glaubenskonfession nicht angegeben ist, wie wird man ihm dann eine Erlaubnis zur Eheschließung erteilen können? Für die Kirche entsteht dadurch ein Durcheinander. Aber wenn man die Glaubenskonfession auf eigenen Wunsch eintragen wird, dann wird das gleichzeitig wie ein Bekenntnis des Glaubens sein. In Europa geht es eben europäisch zu. Aber bei uns spielen doch andere Gegebenheiten eine Rolle!

Die hinterlistige Art der Einführung des Siegels

– Allmählich Schritt für Schritt, nach der Einführung von Identitätskarten und neuen Personalausweisen, das heißt, nach der Erstellung von persönlichen Dossiers wird man auf heimtückische Art und Weise und mit Winkelzügen die Aufbringung des Siegels auf den Menschen im Angriff nehmen. Unter Zuhilfenahme verschiedenartiger Listen und Tricks wird man die Leute dazu zwingen, das Siegel auf die Stirn oder auf die Hand aufbringen zu lassen. Sie werden den Leuten Schwierigkeiten bereiten und werden sagen: „Verwendet nur noch Kreditkarten, das Geld wird abgeschafft.“ Um irgendetwas zu kaufen, wird ein Mensch dem Verkäufer im Geschäft die Karte geben und der Inhaber des Geschäftes erhält das Geld von dessen Bankkonto. Derjenige, der keine Karte haben wird, kann weder verkaufen, noch etwas kaufen. Auf der anderen Seite aber werden sie beginnen, Werbung für das „vollkommene System“ zu machen: eine für das Auge nicht auffällige Kennzeichnung mit der Zahl 666 auf der Stirn und der Hand. Gleichzeitig wird man im Fernsehen zeigen, wie jemand eine fremde Karte genommen hat und mit ihr Geld in der Bank gezogen hat. Sie werden ohne Unterlass erzählen: „Das Siegel per Laserstrahl auf der Stirn oder Hand – das ist zuverlässiger, weil die Nummer des Siegels nur sein Besitzer kennt. Das Siegel stellt das vollkommenste System dar: Ein Dieb kann bei Ihnen weder den Kopf, noch die Hand stehlen, noch ist es möglich die Nummer abzuschauen und herauszubekommen.“ Deshalb wird jetzt Banditen und Verbrechern Möglichkeit gegeben, frei zu schalten und zu walten. Auf dem Athos rings um Karyes (die Hauptstadt – d. Übers.) herum wurden fünfzehn Kelien beraubt und ein Mönch wurde während des Raubüberfalls erschlagen.

Auf solche Weise bekommt jeder die Möglichkeit, sich fremdes Eigentum anzueignen und alles zu stehlen, was er will. Nehmen wir an, jemandem kommt es in den Sinn, durch Betrug ein Landgrundstück in seinen Besitz zu bringen. Er sagt, dass es angeblich seinem Großvater gehörte oder, dass er selbst irgendwann einmal dieses Land als Weideland gepachtet hatte. Wie will man die Wahrheit herausfinden! Die Behördenvertreter aber werden dann sagen: „Leider können wir sie nicht kontrollieren. Die Kontrolle kann nur mit Hilfe des Computers durchgeführt werden.“ Und dann machen sie sich daran, die Leute mit dem Siegel zu prägen. Im Computer wird angezeigt, ob du mit dem Siegel geprägt bist, und in Abhängigkeit davon wird man dich entweder bedienen oder nicht bedienen. Dreieinhalb Jahre werden sehr schwer sein. Diejenigen, die mit diesem System nicht einverstanden sein werden, werden es nicht leicht haben. Man wird sich Mühe geben, sie ins Gefängnis zu stecken und wird dafür ständig einen neuen Vorwand finden. Wenn ein Jahr vergeht, wird man sie zum Verhör in eine andere Stadt bringen, damit die Angelegenheit in einem anderen Gericht verhandelt wird, aus dieser Stadt bringt man sie in eine dritte. Aber dann werden sie sagen: „Entschuldigung, du bist nicht schuldig. Wenn du mit dem Siegel geprägt gewesen wärest, hätten wir dich in einer Minute überprüft. Aber so waren wir jetzt nicht in der Lage, die Kontrolle auszuüben.“

– Geronda, und werden sie das Siegel nicht auch mit Gewalt aufbringen können?

– So weit werden sie nicht gehen aus Höflichkeit. Sie werden nämlich korrekt sein, wie es sich auch für Europäer gehört. Sie werden nach außen hin höchsten Edelmut an den Tag legen! Quälen werden sie die Leute nicht, aber, wenn er das Siegel nicht hat, wird der Mensch nicht leben können. „Ihr müsst doch ohne das Siegel leiden“, werden sie sagen, „wenn ihr es aber angenommen hättet, dann würdet ihr keine Schwierigkeiten haben.“ Selbst wenn der Mensch Goldmünzen oder Dollars besitzen würde, er wird sie nicht benutzen können. Daher, wenn man bereits jetzt gelernt und sich daran gewöhnt hat, ein einfaches, maßvolles Leben zu führen, dann wird man diese Jahre überstehen können. Wenn man ein wenig Land besitzt, etwas anbaut, Weizen, Kartoffeln, einige Ölbäume anpflanzt, und wenn man dann noch etwas Vieh hält, eine Ziege, einige Hühner, kann man als Christ seine Familie ernähren. Denn Vorräte anzulegen wird auch keinen großen Nutzen bringen: Lebensmittel können nicht lange liegen bleiben, sie verderben schnell. Um der Auserwählten willen werden diese Tage gekürzt, sie werden nicht einmal merken, wie die Jahre vergehen. Gott überlässt den Menschen nicht sich selbst ohne Hilfe.

– Geronda, wird sich eigentlich Christus in das einmischen, was in diesen schweren Jahren vor sich gehen wird?

– Ja, hierbei ist es so, siehst du, dem gottgefälligen Menschen mit einer guten Einstellung, der aber Beleidigungen ausgesetzt ist, werden oft Heilige, die Allheilige Mutter Gottes, Christus zu dem Zweck erscheinen, um ihn zu retten. Um wie viel mehr wird Gott, der Herr doch nun gerade helfen, wenn sich die unglücklichen Leute in einer solch schwierigen Lage befinden. Und jetzt wird sich ein Gewitter entladen, es wird die nicht sehr lange währende Diktatur des Antichristen-Satans anbrechen. Aber danach wird Christus sich in den Lauf der Dinge einmischen, Er verpasst diesem ganzen antichristlichen System ordentlich Hiebe, das Böse wird durch ihn zertreten werden und Er wendet letzten Endes alles zum Guten.

Das Siegel ist gleich einer Entsagung

– Obschon der Heilige Evangelist Johannes der Theologe äußerst klar in der Apokalypse über die Markierung (mit dem Malzeichen) schreibt, verstehen das einige nicht. Und was kann man ihnen sagen? Zu allem Unglück bekommt man furchtbar viele „Dummheiten vom Kopfverstand“ mancher moderner Gnostiker zu hören. „Ich nehme den Ausweis mit den drei Sechsen an und werde auf ihm ein Kreuz darstellen“, erzählt einer. Ein anderer sagt: „Ich aber werde das Siegel auf die Stirn annehmen und werde meine Stirn mit dem Kreuzzeichen übersegnen.“ Und sie wiederholen einen ganzen Stapel ähnlicher Dummheiten. Sie glauben, dass sie auf derartige Weise geweiht werden könnten, während in der Tat solche Meinungen eine überhebliche Verblendung (Verführung des Teufels – d. Übers.) darstellen.

– Ein Bischof sagte zu mir: „Ich werde im Ausweis dort, wo ich unterschreiben muss, ein Kreuzchen aufmalen. Christi werde ich nicht entsagen: ich bin nur ein Nutzer des Systems, das mich bedient.“ – „Na, gut“, sage ich ihm, „du bist Bischof und kannst aufgrund deiner besonderen Stellung ein Kreuz vor deinem Namen machen. Ein anderer ist Archimandrit, seine Stellung ist auch eine besondere und er setzt auch ein Kreuz vor seinen Namen. Aber was befiehlst du da den Leuten zu tun?“ Schmutz kann nicht geweiht werden (geheiligt) werden. Reines Wasser nimmt die segensspendende Gnade an und wird zu heiligem Wasser. Aber Harn kann nicht zu heiligem Wasser werden. Ein Stein kann sich auf wunderbare Weise in Brot verwandeln. Unreine Ausscheidungen nehmen jedoch keine Weihung an. Folglich kann der Teufel, der Antichrist, wenn er sich in Form seines Symbols in unserem Ausweis, auf unserer Stirn oder Hand befindet, nicht geweiht werden, selbst wenn wir dort ein Kreuz hinsetzen. Die Kraft des ehrwürdigen Kreuzes – dieses Heiligen Symbols, die Göttliche Gnade Christi besitzen wir nur dann, wenn wir die Gnade der Heiligen Taufe bewahren, in welcher wir des Satans entsagen, uns Christus anschließen und die heilige Besiegelung (Prägung) annehmen – „Das Siegel der Gabe des Heiligen Geistes.“ Und jene, sieh mal an, erklären alles mit so einer profanen Logik! Sie setzten ein Kreuzchen daneben – und alles ist in Ordnung! Aber immerhin seh’n wir doch, dass der Heilige Apostel Petrus sich nach außen hin von Christus lossagte, jedoch auch das war eine Entsagung. Indem sie das Siegel des Antichristen annehmen, entsagen jene des Siegels Christi, welches ihnen in der heiligen Taufe gegeben wurde, und sagen dazu noch, dass sie Christus in sich haben!

– Aber wenn, Geronda, irgendwer das Siegel aus Unkenntnis annimmt?

– Sage doch besser, aus Gleichgültigkeit. Was gibt es da für eine Unkenntnis, wo doch alles bis zum Äußersten klar ist? Ja und wenn der Mensch etwas nicht weiß, so muss er sich doch interessieren und es in Erfahrung bringen. Nehmen wir einmal an, dass wir es nicht gewusst haben und deshalb das Siegel angenommen haben. Dann wird uns Christus doch aber sagen: „Heuchler, über die Gestalt des Himmels wisst ihr viel Gerede zu machen, aber die Bedeutung der hiesigen irdischen Zeichen seid ihr wohl nicht in der Lage zu begreifen?“

– Nachdem er das Siegel angenommen hat, und sei es auch aus Unkenntnis verliert der Mensch die segensspendende Göttliche Gnade und gerät unter dämonischen Einfluss. Wenn hier also ein Priester während der Taufe das Kind in das heilige Taufbecken hinein taucht, so nimmt es, ohne das zu verstehen, den Heiligen Geist an, und dann nimmt in ihm die Göttliche Gnade Wohnung.

Auslegung der Prophezeiungen

– Geronda, manche sagen: „Was von Gott beschieden ist und geschehen soll, das wird auch sein. Was sollen wir uns darum kümmern!“ Wie soll man sich dem gegenüber verhalten?

– Ja, mein liebes Kind, reden tun sie viel, aber in Wirklichkeit ist die Sache nicht so! Ich habe von einigen auch folgendes zu hören bekommen: „Die Juden werden doch nicht so dumm sein, dass sie sich selbst mit den drei Sechsen entlarven werden, wo doch darüber der Evangelist Johannes im Buch der Apokalypse schreibt. Wenn es so wäre, würden sie alles viel klüger und insgeheim einrichten.“ Aber, schön und gut, jedoch bedeutet das etwa, dass denn die Schriftgelehrten und Pharisäer das Alte Testament nicht kannten? Wussten denn Hannas und Kayfas nicht besser als alle anderen darüber Bescheid, dass geschrieben stand, Christus wird für dreißig Silberlinge verraten werden? Warum wohl haben sie dem Judas nicht einunddreißig oder neunundzwanzig Silberlinge, sondern dreißig gegeben? Aber sie waren verblendet. Gott wusste, dass es sich eben alles genau so ereignen wird. Gott weiß im Vorhinein, aber er bestimmt nicht im Voraus. Es sind nur die Türken, die an das Schicksal glauben, an das Kismet (Kismet: Zugeteiltes; arab.), Los, das was jedem Menschen durch die Vorsehung vorbestimmt wird).

– Gott weiß, dass die Ereignisse auf ganz bestimmte Weise vor sich gehen werden, der Mensch jedoch tut in seiner Torheit das, wovon Gott bereits vorher Kenntnis hatte. Das ist nicht deswegen der Fall, weil Gott eine Verfügung über etwas erteilt hatte, – nein, Er sieht, wozu die Bosheit der Menschen führt und Er weiß, dass sie ihre Meinung nicht ändern werden. Dass heißt nicht, dass Gott die Ereignisse vorherbestimmt.

– Andere sind wiederum mit Prophezeiungen beschäftigt, zu welchen sie ihre eigenen Auslegungen abgeben. Sie sprechen jedenfalls, ohne irgendeinen Vorbehalt, wie: „So sagt es mir mein Einfall“, – und sie behaupten einfach: „So ist das.“ Und sie bringen einen ganzen Berg von eigenen, privaten Meinungen hervor. Es gibt auch solche, die die Prophezeiungen auslegen und deuten, wie sie wollen zu dem Zweck, ihre sündigen Leidenschaften zu rechtfertigen. So zum Beispiel wird der Mensch, der sich selbst und seine Feigheit zu rechtfertigen wünscht, über die Worte des Hl. Kyrillos: „Es ist besser, wenn die Zeichen des Antichristen in unserer Epoche nicht stattfinden“, sagen: „Siehst du also? Der Heilige Kyrillos fürchtete, er könne entsagen (das heißt: Christus verleugnen – d. Übers.). Was bin ich schon dagegen, stehe ich etwa über dem Hl. Kyrillos? Folglich, selbst wenn ich mich sogar von Christus lossagen würde, so wäre das nichts Schlimmes!“ Während doch der Heilige Bischof eigentlich sagt: „Besser, wenn sie (Zeichen des Antichristen) nicht stattfinden“, damit seine Augen den Antichristen nicht sehen müssen, jedoch nicht deswegen, weil er sich angeblich fürchtete. Siehst du was der Teufel macht?

Leider windeln auch einige moderne Gnostiker ihre geistigen Kinder wie Wickelkinder, angeblich zu dem Zweck, damit sie sich nicht beunruhigen mögen. „Es ist unwichtig“, sagen sie, „daran ist nichts Schreckliches, ihr braucht nur den Glauben in eurem Inneren haben.“ Oder sie jammern und wehklagen: „Sprecht ihr nur nicht über dieses Thema – über die neuen Ausweise, das Siegel, damit die Leute sich bloß nicht aufregen!“ Wenngleich, würden sie den Leuten sagen: „Lasst uns aus Mühe, geben um ein mehr geistiges Leben zu führen, näher an Christus zu sein und nichts zu fürchten, denn was im Höchstfall passieren kann, ist doch – wir werden Märtyrer.“ Dann würden sie die Leute wenigstens ein Stück weit auf die herannahenden Schwierigkeiten und die Mühsal vorbereiten. Wenn der Mensch die Wahrheit erfahren hat, fängt er an nachzudenken und schüttelt den Schlaf, in dem er liegt, von sich ab. Er beginnt Schmerz zu empfinden über das, was vor sich geht, er wird beten und sich in Acht nehmen, um nicht in die Falle zu geraten.

Was aber passiert jetzt? Nicht genug damit, dass jene Interpretatoren die Prophezeiungen auf ihre eigene Weise kommentieren, sie haben dazu noch selber Angst und sind feige, gleich den Leuten von dieser Welt. Für sie würde es sich hingegen gehören, dass sie geistige Besorgnis und Unruhe zeigen müssten und den Christen helfen sollten, indem sie ihnen eine wohlgemeinte Beunruhigung eingeben um dessentwillen, damit sie im Glauben gestärkt werden und Göttliche Tröstung spüren. Ich muss mich schon wundern: Es kann doch nicht sein, dass all das, was sich ereignet, sie nicht dazu zwingt, nachdenklich zu werden und zu überlegen. Und warum setzen sie hinter ihre Auslegungen und Deutungen, die sie von ihrem eigenen (privaten) Verstand abgegeben haben, nicht wenigstens ein Fragezeichen? Und was ist, wenn sie nun dem Antichrist mit seinem Siegel helfen und auch andere Seelen in den Abgrund des Verderbens locken? In dem Er im Evangelium sagt: „Denn es werden wenn möglich, selbst die Auserwählten verführt“, so meint Gott, der Herr, eben dies, dass jene verführt und verblendet werden, welche die Schriften nach ihrem Verstand auslegen. Also schlussendlich verbirgt sich hinter dem „vollkommenen System von Kreditkarten“, hinter der computergeschützten Sicherheit eine weltweite Diktatur, es verbirgt sich das Joch des Antichristen dahinter. … „Und es (das Tier) brachte alle dazu … sich ein Malzeichen zu machen auf ihrer rechten Hand oder auf ihrer Stirn. Niemand soll kaufen oder verkaufen können, der nicht das Malzeichen trägt, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Einsicht. Wer Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres: denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechzig und sechs.“

Im Sturm von Joseph A. T. Hauser
Wenn in der Schnelle des Fluges
alle Gnade, alle Güte, alle Geduld entgleitet
der Winde Härte dich stählt und ergraut
vergiss nicht: die Wärme des enflohenen Nestes,
den zarten Flügelschlag deiner ersten Tage.

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